Der
romanische
Styl.
unter den Scheidbögen enden und einfach gegliedert sind; zuweilen
beginnt auch die XVandgliederung in der Höhe des Emporengesimses
über den einfachen Zwischenpfeilern, während sie bei den Haupt-
pfeilern von der Basis derselben aufsteigt.
Die Gurt-Scheidbögen und Diagonalrippen sind im
romanischen Style von einfach rechteckigem Profile. Mit dem zwölften
Jahrhundert bekommen sie eine reichere Form durch Rundstäbe
oder Abschrägungen an Stelle der scharfen Rechteckskanten,
Fig. 53 und 54, namentlich wird im Uebergangsstyle die schwere
Masse des constructiven Bogens durch reichere Proiilirungen zu
beleben gesucht. Diese reichere Gliederung der Bogenfiächen steht
auch in engem Bezuge zu der Bereicherung des Pfeilers mit Recht-
ecks- und Säulenvorlagen. Wie die Pfeiler und die Säule, sofern sie
Fig'
Fxg.
h.
E g
Pfeilerprotile.
Romanische
als Stützen der Decke Verwendung finden, an ihren Schäften selten
eine ornamentale Auszier erfahren, so ist dies auch bei den zugehörigen
Bögen der Fall.
Die romanischen Gesimse sind von den antiken hauptsäch-
lich dadurch verschieden, dass ihnen der weitvortretende Abacus
oder die weitausladende Hängeplatte fehlt; damit verlieren sie auch
jene plastische Wirkung und werden mehr zu Gesimsbändern, welche
die Wandflächen gliedern und umrahmen. Einfache Sockel und
Gurtgesimse werden aus Abschrägungen, Karniesen, Hohlkehlen und
Wulsten gebildet, bei den reicheren ist das Profil der attischen
Basis, und zwar bei den Gurtgesimsen umgekehrt gestellt, in An-
Wendung gekommen.
Die Gesimse im Aeusseren werden namentlich bei den deutschen
und norditalischen Bauten dadurch reicher gestaltet, dass unmittelbar
unter denselben ein einfach oder reich profilirter Bogenfries, der
A. Hauser. Styl-lnehre. n. 5