Der
romanische
Styl.
mit der Cannelirung der antiken Säule nichts gemein hat. Er wird
mit horizontalen Ringen in bestimmten Abständen versehen oder
mit einem ornamentalen Schmucke geziert, der die Formen von Netz-
oder Flechtwerk, Schuppen und Teppichmustern in plastischer Aus-
führung wiedergibt. Zuweilen werden die Schäfte als gewundene
und ausserdem reich verzierte Stäbe gebildet, so namentlich in den
früher genannten römischen Kreuzgängen mit Mosaikeinlagen, oder
sie werden aus farbigem Marmor und dann glatt hergestellt. Diese
reichere Auszier ist aber namentlich auf jene Schäfte beschränkt,
welche an Portalen und kleineren Bautheilen hauptsächlich decorative
Bestimmung haben, während die vor Allem constructiven Säulen-
stellungen des Innern grösstentheils
glatte oder wenig decorirte Schäfte er- Fig- 45-
halten. Zuweilen werden die Schäfte
mehrerer nebeneinanderstehender kleiner
Säulchen in deren Mitte zu einem Knoten
verschlungen (Knotensäulen).
Das Proül der romanischen Basis i-liiß
wird dem der römisch-attischen nach- f fqnßi
gebildet, ist aber in verschiedenen Bauten w, d:
und Oertlichkeiten bis zum zwölften Iahr- Älkiy-{xy Wwngilll!
hundert von sehr ungleicher und schwan-
kender Form. Mit dem zwölften jahr- i
hundert tritt eine Veränderung im Ge- b
sammtcharakter der Basis dadurch ein,
dass unter Beibehaltung der einzelnen Mittag. 11' i'll!
ThCilC ClCf attischen BilSlS und deren Romanisches WVüi-felcapitell.
Reihenfolge, die Toren mehr platt ge-
drückt, die Trochili schärfer eingezogen, die Vorderflächen der Plätt-
chen schräg gestellt werden, ausserdem kommen, um das Abgedrückt-
werden der Ecken des quadratischen Abacus zu hindern, Verstärkungen
derselben in Form von Eckblätteril in Ausführung. Diese Blätter
entwickeln sich vom Trochilus in radialer Richtung über den unteren
Torus nach den Ecken des Abacus und zeigen die verschiedenartigsten
mehr oder weniger stylisirten Blattformen, zuweilen treten an die
Stelle dieser Blätter phantastische Thiergestalten. Fig. 41 und 42.
Die Form des Capitells geht von der Form des römisch-
korinthischen oder compositen aus, wird aber im Laufe der Ent-
wickelung des Styles zunächst unter Beibehaltung der Grundform
des Kalathos vielfältig in decorativem Sinne umgestaltet, es macht