romanische
Styl.
Seiner constructiven Form nach besteht der Kreuzgang aus
der Aneinanderreihung quadratischer Kreuzgewölbe, Welche nach
der Gartenseite auf Pfeilern, nach der Innenseite auf die geschlossene
Wand aufsetzen. Die Bogenhallen nach dem Garten sind entweder
durch eingestellte kleinere Arkaden mit oder ohne Verglasung
geschlossen, oder sie bleiben ganz offen.
In Italien zählen zu den hervorragendsten Kreuzgängen oder Kloster-
höfen die von S. Paolo fuori le mura und S. Giovanni in
Laterano in Rom. Ie vier Bogenstellungen über gekuppelten Siiulchen
werden von Pfeilern und horizontalem Gebälke darüber eingerahmt.
Capitelle und, Gesimse sind nach antiken Vorbildern ausgeführt, die
Siiulenschäfte sind entweder einfach cylindrisch, oder polygonal oder spiral-
förmig gewunden gebildet, Schäfte und Gebälke ausserdem mit Mosaik-
mustern (Cosmatenarbeit) reich besetzt.
Andere Klosterhöfe sind ausserclem zu Rom, Subiuco, Cefalii,
Monreale, Ravello n. A. erhalten.
Einer der ältesten Kreuzgänge in Frankreich ist der der Kathedrale
von Puy-en-Välay (zum Theile aus dem IO. ]l1dt.). Die Bogen erheben
sich über Pfeilern mit vorgesetzten Säulen und sind aus schwarzen und
weissen Steinen construirt.
Der Kreuzgmig von S. Trophyme in Arles (I2. jhdt.) ist mit
T ounengewölben überdeckt. In den Arkaden stehen je vier Säulenpaare
zwischen Pfeilern. Bedeutenden Einfluss auf die Anlage der Kreuzgänge
nahm der Cistercienserorden, sie wurden nun durchweg mit Kreuz-
gewölben überdeckt, zuweilen auch in zwei Etagen errichtet. Erhalten
sind solche in Thoronet, Silvacane, Senanque, Fontfroirle,
Moissac, Laon, Elne, Alby, Cuxa, Lizier, und lassen sowohl die
einfach strengste Durchbildung, wie in anderen Beispielen die reichste
ornamentale und ligtirale Ausstattung zur Geltung kommen.
In Deutschland sind namentlich die Kreuzgänge der Marienkirche
zu Magdeburg, des Domes zu Trier, der Stiftskirche zu Aschaffe n-
burg, zu Bonn, Königslutter, Maulbronn und der beim Gross-
münster zu Zürich (Schweiz) zu erwähnen.
In Oesterreich: der Kreuzgang des Klosters Nonnberg in Salz-
burg, die zu Heiligenkreuz, Lilienfeld, Zwettl und theilweise
der von Klosterneuburg.
NVie schon aus der Besprechung der Gesammtanlage der
romanischen Bauten hervorgeht, hat das antik-römische und das
altchristliche Bausystem in dem_ in Rede stehenden Style eine
wesentliche Umgestaltung erfahren. Allmählich kommt ein ganz neuer,
von den genannten Bauten ganz verschiedener Charakter zum Aus-
drucke, neue, namentlich constructive Elemente machen sich geltend
und verwischen immer mehr die Erinnerung an die ursprünglichen
Vorbilder. NVie mit der Gesammtanordnung, so verhält es sich auch