romanische
Der
Styl.
lichen Querschiffen und Chören, die sogenannten doppelchörigen
Kirchen. Die Schiffe werden durch Säulen- oder Pfeilerreihen, oder
Reihen mit abwechselnd Pfeilern und Säulen geschieden.
Im Aeusseren spielen die Portale und Radfenster, die reich-
lichen Thurmanlagen, die Lisenen, Bogenfriese und Zwerggallerien
eine hervorragende Rolle. Das verwendete einheimische Steinmaterial
führt nicht zu jener Feinheit der Durchbildung der Formen und zu
der farbigen Wirkung, welche den italienischen, speciell toskanischen
Bauten eigenthümlich war. Die künstlerische Durchbildung und Ver-
werthung der theilweise auch glasirten Terracotta zeigen die Bauten
in der norddeutschen Tiefebene. Diese Terracottabauten treten wieder
in Gegensatz zu den dem Materiale zu Liebe höchst einfach gegliederten
Granitbauten derselben Gegend.
Mit der zweiten Hälfte des zwölften Jahrhunderts tritt eine
Umbildung der Formen im Sinn des gothischen Styles ein. Man
bezeichnet den also entstehenden Mischstyl aus romanischen und
gothischen Elementen mit dem Namen des Uebergangsstyles.
In den sächsischen Ländern finden wir die Hachgedeckte
und die gewölbte Basilika, -Pfeilerreihen oder Reihen von abwechselnd
Pfeilern und Säulen tragen die Arkaden zwischen den Schiffen. Die
Grundrisse zeigen verschiedene Variationen, namentlich in Bezug auf
die Verbindung der Kirchen mit den Anlagen der Thürme und Vor-
hallen und der Dispositionen der Querschiffe und Chöre. Die ältesten
Kirchen haben in der Anlage des wenig Vortretenden Querschiffes
Aehnlichkeit mit den altchristlichen Basiliken, doch ist die Vierung
schon durch Gurtbögen betont. Das Mittelschiff wird dann über das
Querschiff verlängert und mit halbkreisförmiger Apsis versehen.
Vom zwölften Jahrhunderte an tritt das Querschiff weit vor den
Langbau vor, an die Ostseite desselben treten in der Verlängerung
der Seitenschiffe Apsiden, oder es setzen sich, wie das Mittelschift
auch die Seitenschiffe über das Querschiff fort und werden dann
mit Apsiden abgeschlossen. Ganz ausnahmsweise wird auch hier ein
Chorumgang mit radianten Capellen, ähnlich wie in den Kirchen
der Auvergne angelegt. An der Westseite befindet sich häufig jener
früher erwähnte zweite Chor, der als Sänger- oder Nonnenchor
diente und mit der Thurmanlage in enger Verbindung stand.
Charakteristisch für die sächsischen Bauten ist die Form des
abgeschrägten, oder in dieser Abschrägung mit Säulchen besetzten
Pfeilers, der sich nicht auf eine Gewölbeanlage, sondern auf die
Flachdecke bezieht.