Der romanische
Styl.
vegetabilen Vorbildern entnommen, sondern die Vorbilder für die-
selbe sind geometrische Combinationen, Zickzacklinien, gebrochene
Stäbe, schachbrettartige Muster u. dgl.
Als die wichtigsten Vertreter dieses Styles können die Kirchen
S. Etienne, S. Trinite (beide XOÖÖ gegründet) und S. Nicolas in
Caen gelten.
Die Bauten der anderen Provinzen des nördlichen Frankreichs
sind wenig bedeutend und zeigen keine local charakteristische Aus-
prägung des Styles.
III.
Der
englisch-
momanische
Styl.
Die wichtigsten englischen Bauten zeigen die Vermengung
continentaler Bauformen mit einheimischen und im Lande längst ein-
gebürgerten sächsischen Elementen, sie sind in dem charakteristischen
Style gebaut, den die Engländer den normannischen nennen. Im
Grundrisse der Kirchen zeigt sich viele Aehnlichkeit mit der Anlage
der Kirchen in der Normandie, nur wird der Chor häufig beträchtlich
verlängert und das Querschiff erhält nicht selten an der Ostseite als
Fortsetzung der Seitenschiffe des Ersteren ebenfalls ein Seitenschiff
Im Aufbau machen sich viele locale Elemente geltend. Die Stützen
sind als dicke kurze Rund- oder Achteckpfeiler oder als viereckige
Pfeiler mit schweren Säulenvorlagen gebildet. Die Capitelle dieser
Pfeiler erscheinen wie eine Combination einzelner Kragsteine oder
Würfelcapitelle, auf welchen weiters die an der Hochwand bis zur
Decke hinauf reichenden Säulen aufsetzen. Capitelle und Pfeiler sind
in einem Raume häufig von verschiedenster Form, auch wechseln
Rundsäulen häufig mit rechteckigen Pfeilern ab. Ueber den Seiten-
schiffen sind Emporen angebracht, die sich mit einer kräftigen Bogen-
architektur nach dem Mittelschiffe öffnen, über diesen folgt dann
noch in der Höhe der Fenster der Hochmauer eine Wandgallerie
mit Bogenstellungen auf Säulen. Fig. 32. Mittelschiffe und Seiten-
schiffe sind mit reich geschmückten Holzdecken versehen. Das Innere
der Kirchen trägt demnach den Charakter der Schwere und Massig-
keit bei stark prononcirter Horizontalentwickelung. Besonders auf-
fallend ist die Gliederung der Wände durch jene die joche trennenden
Wandsäulen, welche scheinbar für die Aufnahme von Kreuzgewölben
bestimmt, doch nur bis zu der formal und constructiv nicht in Bezug