romanische
Der
Styl.
Die Kathedrale in Palermo (1169-1185) ist eine Basilika mit
reicher Choranlage und Kuppel. Von den vollständig erhaltenen Tlieilen
derselben dürfen als die bedeutungsvollsten die des Chores mit zwei
Thürmen und reicher Incrustation mit spitzbogigen Arkaden im Aeusseren
gelten.
Die Klosterkirche von Monreale bei Palermo (1774 gegründet)
ist wieder ein Langbau in Form einer Säulenbasilika, mit einem über
Pfeilern gewölbten Quer- und Chorbau. Vor dem Langbau befindet sich
eine Vorhalle zwischen zwei mit dem Gebäude eng verbundenen
'l'hürmen. Die Gliederung und Ausschmücl-zung des Inneren folgt wieder
derselben Anordnung wie in den früher genannten Monumenten.
Der
französisch-
romanische
Styl.
Die französisch-romanischen Bauten des nördlichen Frankreichs
unterscheiden sich wesentlich von jenen der südlichen Hälfte des
Landes. NVährend die letzteren die verschiedensten provinziellen Ein-
Hüsse zeigen und eine reiche Zahl der verschiedenartigsten Gestal-
tungen erkennen lassen, sind die nordfranzösischen, der Zahl nach
geringeren Baulichkeiten von gleichmässigerer Gesammtform.
Der Süden steht namentlich unter altrömischem und byzan-
tinischem EinHusse, und es machen sich dessen Bauten durch Derb-
heit und Schwere der Construction und die häufige Verwerthung
von T0nnen- und Kuppelgewölben kenntlich. Der Norden zeigt in
seinen Bauten eine grössere Uebereinstimmung mit deutsch-roma-
nischen Bauten und bringt namentlich in der Normandie das Kreuz-
gewölbe zur vollen, für den Styl charakteristischen Geltung.
Die Kirchen der Provence, des Languedoc und der
Auvergne sind vorwiegend mit Tonnengewölben überdeckt, die-
selben folgen der Länge der Schiffe im Mittelschiff als ganze Tonnen,
in den Seitenschiffen als halbe, gegen das Mittelschiff gelehnte
Tonnen. Die Gewölbe sind im Querschnitte halbkreisförmig oder
spitzbogig gebildet und häufig durch Quergurte in senkrechter
Richtung auf die Achse gegliedert. Es sind einschifiige Kreuzkirchen
mit einer oder mehreren Apsiden, oder drei- bis fünfschiffige Anlagen,
die namentlich in der Auvergne eine reiche Chorentwickelung
erfuhren, und auch in den Seitenschiffen Gallerien, welche von Kreuz-
gewölben getragen und mit den halben Tonnengewölben überdeckt
wurden, erhielten. Die Pfeiler sind rechteckig und nur hie und da