Volltext: Styl-Lehre der architektonischen Formen des Mittelalters (Bd. 2)

romanische 
Der 
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byzantinischen Ausbildung oder die ravennatische Basilika zur 
Anwendung. 
Das Hauptwerk ist die Kirche S. Marco in Venedig (1043 be- 
gonnen, 1071 der Hauptsache nach beendet, Io85 geweiht). Die 
Kirche hat die Form des griechischen Kreuzes mit fünf der Vierung 
und den Kreuzesarlnen entsprechenden Kuppeln über Gurtbögen und 
Pendentifs. Die Kreuzarme sind dreischiftig, die Schiffe durch Salden- 
reihen von einander getrennt. Die drei Langschiffe enden in Apsiden. 
Eine Vorhalle zieht sich an der Vorderseite und den beiden Nebenseiten 
des Vorderarines herum. Die Fagade wird durch fünf tiefe rundbogige 
Nischen gegliedert, an deren Wänden in zwei Etagen übereinander" 
und wie als Bekleidung des Mauerwerkes eng aneinander gestellte 
Säulen Verwendung fanden, 
Rundbogige Giebel schliessen die Fagade nach oben ab. Das Innere 
der Kirche, wie auch die Vorhallen und Nischen sind in byzantinischem 
Sinne mit Mosaik und Marmorplatten bekleidet. 
Kirche S. Giacometto di Rialto in Venedig. Dem Basiliken- 
schenm folgen die Kirchen zu Parenzo in Istrien, zu Torcello, 
Murano u. A. 
Die toskanisch-romanische Architektur schliesst sich der 
altchristlichen Säulenbasilika an, bringt dieselbe aber zu eigenthüm- 
licherDurchbildung, sowohl was die Gliederung des Inneren als des 
Aeusseren des Bauwerkes betrifft. Nur in einzelnen Fällen wird dem 
gegebenen Zwecke entsprechend der Rund- oder Polygonbau als Bapti- 
sterium zur Ausführung gebracht. Die Basiliken sind meist mit 
Hachen Decken, oder mit flachen Decken in den Mittelschiffen, Kreuz- 
gewölben in den Seitenschiffen überdeckt, die Baptisterien mit Kuppeln 
überwölbt. Einen besonderen Einfluss auf den Charakter dieser Bau- 
werke übt das verwendete Material. Verschiedenfarbiger Marmor wird 
im Inneren und Aeusseren als Bekleidung der Wände und zur Aus- 
führung der Säulen, Bögen, Thür- und Fensterumrahmungen verwerthet 
und es werden die Formen unter dem Einflusse römischer Vorbilder 
auf das Edelste durchgebildet und verhältnissmässig frei von Zufällig- 
keit und lrVillkür zur Geltung gebracht. Als zwei ihrem Wesen nach 
von einander zu trennende Gruppen sind aber hier wieder die Bauten 
von Pisa und jene von Florenz zu bezeichnen. 
Die Bauten von Pisa charakterisiren sich besonders durch die 
reichliche Verwerthung von Säulenstellungen mit Bögen darüber. 
In den verschiedensten Dimensionen wird diese Formencombination 
freistehend zur Trennung der Kirchenschiffe oder als Wandgliederung 
im Inneren und Aeusseren in Anwendung gebracht. 
Der Dom zu Pisa wurde in der zweiten Hälfte des n. Jahre 
hunderts von Buschetto und Meister Reinaldus erbaut. Er ist eine fünf-
	        
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