Der romanische
Styl.
klöster erhalten zwei Kreuzgänge u. s. f. Der Kirchenbau Endet
seine Ausbildung in den Klosterkirchen oder Münstern, in den grösseren
bischöflichen Kathedralen oder Domkirchen und endlich in der
grossen Zahl von Pfarrkirchen und Capellen, Rundcapellen (Karner),
Grabcapellen, Baptisterien u. s. w.
Auch der Profanbau hat namentlich in der Spätzeit des Styles
eine Anzahl mehr oder weniger glänzender Bauten, wie Schlösser
und städtische Gebäude, aufzuweisen, deren Formenwesen aber
vollständig unter dem Einfiusse des im Kirchenbau entwickelten
Systemes steht.
Während die NVerke des romanischen Styles im Grossen und
Ganzen eine gewisse Uebereinstimmung der Formen zeigen, macht
sich doch der Einfluss verschiedener Länder und Nationen in den
von ihnen ausgeführten Monumenten geltend, so dass sich die
italienisch-, die französisch- und deutsch-romanischen Werke wesent-
lich von einander unterscheiden; andererseits werden wieder durch
Colonisationen von Seite der Ordenscongregationen nicht selten
Bauformen, die einem Lande oder Volke charakteristisch sind, auch
in andere Länder übertragen.
Einen wichtigen EinHuss auf die romanischen Bauten übt das
Material und die in jedem Style bestimmende Form der Decke.
Sandstein, Marmor, Granit, Ziegel kommen je nach den verschiedenen
Oertlichkeiten zur Anwendung und bestimmen die Constructivform
und ausserdem die Erscheinung des ganzen Bauwerkes nach Aussen
und Innen.
Die Decke ist entweder eine flache Holzdecke oder häufiger
eine gewölbte. Der Ausbildung des Gewölbes wird eine grosse
Sorgfalt zugewendet, sie steht in engem Bezuge zur Form des
Stützenwerkes und wird bestimmend für den ganzen Grundriss des
Gebäudes. Das bauliche System der Kirche geht von der alt-
christlichen Basilika aus. Die romanische Kirche ist zumeist ein
Langbau mit Querschiff und Chor, die Grundform der Basilika
erfährt aber wesentliche Veränderungen, die sowohl mit der räum-
lichen Ausnützung des Baues, als auch mit einem organischeren
Gefüge aller Theile, gefördert durch die Ueberwölbung derselben,
zusammenhängt. Fürs Erste wurde der Chor grösser angelegt. Das
Mittelschiff wurde über das Querschiff hinaus verlängert, das Quer-
schiff selbst erhielt Apsiden an der Ostseite, oder der Chor wurde
mehrschiffig angelegt, wobei auch häufig die Seitenschiffe als Chor-
umgänge um die Mittelapsis herumliefen und noch ausserdem radial