romanische
Umbildung, welche in den Werken sämmtlicher occidentalischen
Völker zum Ausdrucke kommt. Der Styl gehört den romanischen,
germanischen, slavischen und anderen Völkern an und ist demnach,
wenn auch in verschiedener Ausprägung, in dem grössten Theile
Europas in Anwendung gekommen. Die Weiterbildung des römisch-
christlichen Formenwesens geschieht unter den verschiedenfältigsten
EinHüssen und auch zum Theil unter Verwerthung byzantinischer
und muhammedanischei" Elemente.
Den grössten Einfluss auf die bauliche Entwickelung dieser
Zeit aber hatte der Umstand, dass die überwiegende Zahl bau-
licher Leistungen grossen kirchlichen und klösterlichen Anlagen
galt. Die bauliche Entwickelung geht Hand in Hand mit der
Schaffung, Erweiterung und Vergrösserung dieser Klosteranlagen,
welche ihrer Gesammtheit nach die Heimstätten der Cultur gegenüber
den wilden Brandungen des Aussenlebens bildeten. Die Baukunst ist
in diesen Zeiten vollkommen in den Händen der Klöster und Mönche
und wird durch diese bestimmt. Die weitausgedehnten klösterlichen
Anlagen kamen aber nicht blos der Entwickelung des Kirchenbaues,
wenn auch dieser in erster Linie zu statten, sondern die verschieden-
artigsten baulichen Anlagen zur Unterbringung der geistlichen Cor-
porationen und zur Ausübung ihrer vielseitigen culturellen Mission
werden mit denselben in Verbindung gebracht.
Die Klöster werden zu ausgedehnten Baucomplexen mit Kirchen,
Kreuzgängen, Capitelhäusern, Refectorien, Dormitorien, Bibliotheks-
räumen, Pilgerherbergen, Brunnenhäusermwirthschafts- undXVohnungs-
tracten und nicht selten nach Aussen durch Mauern, Thürrne und
Gräben befestigt. Die Art der ganzen Anlage richtet sich nach den
Satzungen der verschiedenen klösterlichen Corporationen und variirt
demnach sowohl in der grösseren oder geringeren Entfaltung von
Reichthum, als auch in der Anordnung des Ganzen und einzelner
Theile. Benedictinen, Cisterciensen, Augustiner-, Franciscaner-, Domini-
caner-, Karthäuserklöster unterscheiden sich in Lage und Bau-
weise wesentlich von einander. Die Benedictinerklöster liegen auf
Bergen, die der Cistercienser im Thale, die Klöster der Bettel-
mönche (Dominicaner und Franciscaner) meist in Städten. Die
Benedictinerklöster zeigen die reichste Anlage und Ausstattung, ihre
Kirchen sind mit Doppelchören und Doppelthürmen versehen. Die
Klöster der Cistercienser sind, entsprechend der strengen Regel des
Ordens, auf das einfachste angelegt, ihre Kirchen sind mit geradem
Chorschlusse versehen und haben keine Thiirme, die Karthäuser-