Die altchristlichen
Style.
Aufstellung der Oblationen der Gläubigen und zur Vorbereitung des
Abendmahles, an der südlichen Seite das Diakonikom. zur Auf-
Stellung der heiligen Bücher und Gefässe und zur Vornahme der
Bekleidung des Priesters für die heilige Handlung bestimmt. Vor
der Solea führte eine Treppe auf den gegen den Naos, den
Raum für die Gläubigen, gelegenen Ambo (Kanzel). Im Naos
wurde die Scheidung der Geschlechter, wie schon erwähnt, durch
Anbringung von Gallerien für die Frauen (Gynäceen) in den Seiten-
schiffen ermöglicht. Vor dem Naos lag eine geschlossene Vorhalle
für die Büssenden: der Narthex, vor dieser zuweilen eine zweite Vor-
halle: der Exonarthex, für die Flentes
endlich der Vorhof oder Atrium.
(Weincnden)
bestimmt,
und
Grundform und Aufbau der byzantinischen Kirche waren aber
namentlich durch die Verwerthung des Kuppelgewölbes zur Schaffung
eines grossen, nicht durch Stützenstellungen getheilten Hauptraumes
bestimmt. Es führte dies von selbst zur Gliederung der byzantinischen
Kirche als Centralbau und zur Anwendung eines starken Pfeiler-
baues als Stützen der Gewölbe. Die Anwendung freistehender Säulen
trat mit Rücksicht auf die grösseren constructiven Massen seltener
als in den Basiliken ein und bezog sich nur auf untergeordnetere
Theile des Baues.
Die Grundform der byzantinischen Kirche ist als eine XVeiter-
bildung der Anlage der früher erwähnten Grab- und Taufkirchen,
die wieder aus dem römischen Kuppelbau hervorgingen, anzusehen.
Die Anordnung von Gallerien im Umgange verlangte eine be-
deutende Erhöhung des über die Gallerien emporragenden Mittel-
raurnes, der nun sowohl seiner Weite als Höhe nach über den
Umgang dominirt. Die Kuppel erhebt sich (bei der Anlage eines
achteckigen Mittelraumes) über acht Pfeilern, welche durch starke
Bögen als Träger der Kuppel verbunden sind. Fig. 7 und 8. Zwischen
je zwei Pfeilern tritt eine nischenartige Erweiterung des Kuppel-
raumes in den Umgang hinaus, dieselbe wird durch Säulenstellungeil
mit Bögen in zwei Etagen, entsprechend dem Galleriegeschosse und
den die Nischen überdeckenden kleineren Halbkuppeln, gebildet. Nur
an der Altarseite ist ein grösserer Ausbau mit einer dem ganzen
Gebaude vortretenden Apsis angelegt. Der Umgang konnte nun im
jiusseren Umfange entweder ebenfalls achteckig, conform dem Nlittel-
raume, oder quadratisch angelegt werden, und erhielt in beiden
Stockwerken gewölbte Decken, Tonnen mit Kappen. Zur Beleuch-
tung des ganzen Raumes waren halbkreisförmig geschlossene Fenster