Volltext: Styl-Lehre der architektonischen Formen der Renaissance (Bd. 3)

Der 
Styl 
italienischen 
der 
Renaissance. 
Ort zur Anbringung Iiguraler Decorution. Die Eck- und Mittel- 
akroterien stehen dann in einer, für die Frührenaissanee beson- 
ders charakteristischen NVeise mit dem Giebel in losem Bezuge. 
Der gebrochene Giebel gehört erst der zweiten Hälfte des 
16. Jahrhunderts und dem Barockstyle an. Zuweilen wird mit der 
theilweisen Rusticirung der Fensterumrahmungen auch der Giebel 
mit Rustica versehen. 
In den Arbeiten Vignulns, besonders aber Älichelalugulus und 
seiner Nachfolger, tritt die willkürlichstc Verwerthung und Umbildung 
dieser Formen (leuLlich zu läge. 
übe: 
Das flache Dach der Paläste und Kirchen 
dic Nutzform hinausgehende Durchbilciung. 
erhält 
keinerlei 
Auf den Charakter des Innenraumes übte die Form 
und Decoration der Decke den grösstcn Einililss aus. Die Re- 
naissance zeigt auch darin die grösste Beweglichkeit, dass sie 
sich naclrBedarf die Ueberdeckungssysteme aller früheren Style, 
wenn auch oft nur ohne constructive läegründung und Noth- 
wendigkeit, zu eigen macht. XVährend der griechische Styl die 
flache Decke, der römische, romanische, gothische, die charakte- 
ristischen Gewölbeformen auf Basis der Constructioil entwickelten, 
geht die Renaissance bei der YVahl der Deckenform von mehr 
iiusserlicheil Gesichtspunkten aus; man wollte eine schöne, dem 
Raume anpassende Dcckenform, ohne Rücksicht darauf, 0b die- 
selbe der-Ausdruck der Construction selbst sei oder nicht. 
Die Decke, als Abschluss des Raumes, sollte im grossen 
Lineamente zum Raume stimmen, ausserdem aber auch die 
Flächen bieten, Welche einer reichen Auszier günstig waren. 
Die einfache Balkendecke, das mittelalterliche Kreuzgewölbe, mit 
seinen plastischen Rippen und Lmgünstigcn Bildtlächen, waren 
der Renaissance nicht entsprechend, denn sie hemmten die freie 
Entwicklung der Decoration. Der Styl gieng ihnen daher aus 
dem Wege oder schuf sie in seiner Art um. Wo eine massive 
Construction nicht zulässig war, wurde auch zu Scheinconstruc- 
tionen aus Holz und Putz gegriffen. 
Die Flachdecke ist in ihrer iiusseren Erscheinung in den 
meisten Fällen von der Construction unabhängig gebildet. Sie 
geht von der römischen Cassettendccke aus. Plastische Rippen 
theilen die Decke in gleiche oder verschieden grosse und ver- 
schieden geformte Felder. Die Variationen sind unzählige und
	        
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