Volltext: Styl-Lehre der architektonischen Formen der Renaissance (Bd. 3)

Der Styl 
italienischen 
Renaissance. 
Der vor die Fagade weit vertretende Balkon scheint nicht 
allzuhäufig Verwendung gefunden zu haben, nur vom venezia- 
nischen Palastc ist er untrennbar. Er wird hier von Consolen 
getragen 
umgeben. 
und 
ist 
mit 
einer 
läalustradc 
zwischen 
Postamenten 
Frei 
Verona. 
überhiin gcndc 
Balkone 
axlsscrdem 
Palast 
Bcvilacqua 
Häufig sind dagegen durch Zurücktreten der Mauern in den 
höheren Stockwerken Balkone gebildet, die auf Mauerwerk oder 
nur auf dem Gurtgesimse aufruhen. Diese laufen entweder 
durch die ganze Länge der Faeade oder bilden bei jeder Oeff- 
nung einen besonderen, mit Balustrade eingefassten Ausbau, der 
einer Erweiterung der Oeffnungsnische nach Aussen gleichkommt. 
Palazzo der Loggia in 
Ilochrcnaissance von Rafael 
Brescia, 
 Szmsovi 
den reicheren 
nlladio. 
dann an 
no und P 
Palästen 
Als vollwichtigcr Ersatz für Balkone 
bauten cinigcr gcnucsischer Bauten mit ihren 
sind die Loggicnan- 
Terrassen anzusehen. 
Palast 
'l'ursi 
Doria, 
An drea 
Doria, 
Die Balustrade, welche zur Einfassung der Balkone, zur 
Abgräinzting einzelner Theile im Kirchenraunie oder als Attika 
über dem Kranzgesimse des Palastes Verwerthixng findet, wird 
in der Renaissance aus einer Reihe gedrehter Stäbe (Baluster) 
aus Stein, welche ein horizontales gesimsartiges Verbindungsstück 
trägt und bei grösserer Entfaltung in bestimmten Abständen 
von kleinen postamentzirtigen Pfeilern unterbrochen ist, gebildet 
Die Baluster sind in der Frührenaissance doppeltbirnförmig 
und langgestreckt, mit der Hochrenaissance wird die Form  
drücktcr, breiter, in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts tritt 
die einfache Birnform mit derberem Basis- und Capitellgesims 
mehr in Uebung, und im Barockstyle macht die gedrehte Form 
einer eckigeren Bildung einzelner Theile oder des Ganzen Platz. 
Der Giebel ist entweder dreieckig oder nach Oben in 
Form eines Kreissegmentes oder Halbkreises abgeschlossen. Der 
Dreiecks- und Segmentgiebel ist im Allgemeinen der römischen 
Antike nachgebildet, seine Höhe beträgt circa ein Viertel 
der Basis. 
' Der Halbkreisgiebel ist als Abschluss ganzer Gebäude nach 
Oben für die venezianischen Bauteil charakteristisch, an kleineren 
Objecten,_ wie Thüren, Altärcn, Grabmälern wird er überall 
verwerthet und gewährt in seinerr Bogenfelde einen günstigeil
	        
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