Der
Styl
italienischen
Renaissance.
imitirt die Rustica und die Rahmengliederung plastisch, ohne
hierbei mehr als den Eindruck der nackten Form zu erzielen.
Sgraffito und farbige NVände gewähren volle Freiheit für
die Umbildung der Rustica und Verwerthung des Rahmcnwerks.
Einfache Umrahmung der Wände mit Sgrafflten an der Scuola S.
Pnolo, auf Piazza S. Maria Novella in Florenz. Plastische Wnndrahinen
in Stuck am Palaste Cicciaporci in Rom (siehe Fig. I4), u. A.
Mit der Behandlung der Wand steht die Durchbildung des
Sockels und des Kranzgesimses in engem Bczuge. Form,
Ausladung, Höhe, werden von derselben und von dem Umstande
bestimmt, 0b sich diese Bautheile auf die ganze Fagade oder
nur auf einen Theil derselben beziehen sollen.
Die florentinischen Rusticapaläste sitzen gewöhnlich auf
einem weitausladenden bankartigen Sockel auf Fig. 2, 3 u. 4).
Derselbe hatte hier gewiss nicht blos formale, sondern auch
zweckliche Bedeutung, er konnte beim Besteigen der Pferde, die
hier an Ringen über der Bank angebunden wurden, Dienste leisten.
Beim venezianischen und norditalischen Palaste kommt der
Sockel als Träger der ganzen Faeade kaum in Betracht. Beim
römischen ist entweder das ganze Erdgeschoss als hoher Sockel
gedacht, und dann bis zum abschliessenden Gesimse rusticirt,
oder der Sockel ist bei den Palästen mit glattgeputzten NViinden
im Erdgeschosse nur als niederes Postament oder grosse Platte
gedacht, über welchen die Fagade anhebt.
Das Kranzgesimse tritt in grösster Mächtigkeit dort auf,
wo die Stockwerke der Fagade entweder gar nicht oder nur
durch niedrige Gurtgesimse getrennt sind, und dasselbe sich dem-
nach auf die ganze Gebiiudehöhe zu beziehen hat. Das ilorenti-
nische und römische Kranzgesimse wird dem antiken nachgebildet,
unter entsprechender Vergrösserung der einzelnen Theile und er-
hebt sich über einem meist glatten Friese (Fig. 56).
Die durch Schönheit der Form und mächtige Ausladung wichtigsten
Vertreter: am Palazzo Strozzi und Palazzo Farnese.
Die Renaissance bildet auch häufig statt der steinernen
Kranzgesimse hölzerne mit weit vertretenden Sparren.
Palazzo Guadagni, Pal. Uguccioni in Florenz, u. A.
Wo die Faeade mit einem architektonischen Scheingerüste in
mehrere Stockwerke gegliedert ist, wird das Kranzgesimse weniger
ausladend und nur auf das letzte Stockwerk berechnet Fig. 4, 9).
Der Palast Ruccellai, die Caneelleria in Rom, u. A., geben
die einfachere Form dieser Gesinise.