Volltext: Styl-Lehre der architektonischen Formen der Renaissance (Bd. 3)

Styl 
icnischcn 
Renaissance. 
lassen der senkrechten Fugen endlich bei der Nachbildung der Rustica 
in Sgrafßtu oder Malerei ein. 
Die Ueburtragnng der Rnstica auf Säule, Fenstcr- und Thürnm- 
ralnnung ist ein Mcrlmml (ler vorgeschritte11en lluchrenaissance. 
Pal. der Zcccn in Venedig von Hansuvinu, Flirt S. Andrea da- 
sellnst von Smnmiclieli und dessen Palast llcvilncqua, Purta n uova, 
Purln stuppa in Verona, sowie Purln terru ferma in Zum und 
Furt S. Nicolo in Slelicnicu. 
Nachbildung 
Rustica 
Bei der rusticirten Wand sollte der Stein in seiner Eigen- 
schaft als besonders festes, tragfähiges Material zur Geltung ge- 
bracht werden, bei der incrustirten Wand soll die Schönheit 
des Materials (Farbe, Textur) bestimmend eintreten. Die Be- 
kleidung ist an keinen von der Construction gegebenen Fugen- 
schnitt gebunden, sondern bewegt sich frei innerhalb der grösseren 
oder kleineren, von dem architektonischen Scheingerüste gege- 
benen Flächen. 
NVo Feld und Ralnnen plastisch von einander getrennt 
werden sollen, ist jetzt im Gegensatze zu früher der Rahmen er- 
haben, das Feld vertieft. 
Die reichsten Bauwerke der Frühreinaissallee in Nurditaliei] sind 
mit farbigen Platten zwischen lfarliigcm oder plastischem Rahmenwerl; de- 
corirt. Die BfLllSll'llClLll' ist. damit. vnllstiintlig verleugnet, dem Ausdrucke 
der vollsten materiellen Schwere heim Rusticahati, steht. hier die Wlirlaung 
grösstei" Leichtigkeit gegenüber. 
Die Fagaden sind desshalh auch durchweg besonders festlich und 
schmuck im (Iegensatze zu den ernsten l-latiten 'I'useanas und Roms. Hier- 
her gehören im (irussen und Ganzen die bedeutendsten llanten der Früh- 
renaissanee in Venedig, so die Mailunna dei Miracnli, die Scuula 
(li S. hlarcn, die meisten Paläste, die Capella (Iolleoni (I476) in 
Bergamt), die in prächtiges Rahmenwerlc aufgelösten Elenden der Certn sa 
in Pavia, des Domes von Cumn u. s. w. 
Auch im Ziegclbau tritt das Rahmenwerl: für die Behandlung 
der Wandlliichc ein. Die Verbindung "der Wnndfelrler mit den um- 
schliessenden Rahmen, die Umdeutung der ldlaster- und Gebälk- 
architektur, und die volle (ieltendmnchung des Schichtenbziues, wie 
er aus dem Materiale hervorgeht, führen zu neuen charakteristischen 
Elementen des italienischen Renuissanceiferracottastyrls, wie sie 
der Antike vollständig fremd waren. 
Chor von S. Mai-in (lelle Grazie in Mailand von läramante. 
Kirche S. Sati rn in hlnilnnd, Cnpelle in S. Eustorqinw eliendm 
S. Maria (lella Croco in Crema von (linv. Hattnggio, u. A. 
Im PLItZbHLI werden die 
bildet. Die Hochrenaissance 
früher genannten Formen nachge- 
lässt die geputzten Flächen glatt
	        
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