Der
Styl
italienischen
Renaissance.
S. Pietru in Nlunturio von Baccio Pintelli. Die kleine Fagade
des einschiffigen Baues ist durch ein einfaches Gesims in zwei Etagen ge-
theilt. Ecklisenen im unteren, Eckpilaster im oberen Stockwerke tragen
zusrnnnierr (laS abschliessende Gebälk mit Giebel. Die Wßmndflächen sind
nur durch das Thor und ein Rundfenster darüber unterbrochen.
S. Agostino von demselben. Die dreischiffige Anordnung ist in
der Fngade durch die Pilasterstellungen bezeichnet. Das höhere lllittel-
Schiff mit zwei Ordnungen, die Seitenschiffe mit einer Ordnung, über
welcher grosse Voluten die Seitcndiicher verdecken.
Aehnliche Anordnung zeigen Pintellis Fagaden von S. (jiacumu
degli Spagniloli und S. Maria del Pupulo. Ohne Eckvuluten: Die
Fagade der (lreischifflgeil Kirche Maria clelP Ällimn. von Giulianu
da Sangzillo, 1500. Sie ist durch drei Ordnungen Filmstar mit (iebilkeai
gegliedert und erhebt sich uhne Rücksicht uufklas dahinterlicgendc Dach
durchweg gleich hoch. Im grellen Gegensalze zur 'l'rockenheit und asce-
tischen Einfachheit dieser römischen Fagaden steht der spielende Reich-
thum der Fhgade von S. Maria. dei Miraculi in Venedig. Pietru Lum-
harrlo, 1480. Pilasterstelliulgeix in zwei Etagen, unten mit horizulltnlelll
Liebälke, oben mit Bögen. Alles reich in verschiedenfarbigem lXIzirmor
incrustirt und mit Reliefs besetzt.
In einzelnen Fällen werden den Kirchen der ganzen Breite nach
V0 rh allen vorgelegt. Sie erheben sich als läogengange entweder
in einer Etage und reichen dann nur etwa bis zur halben Höhe
der Kirche, oder sie maskiren in zwei Reihen übereinander gestellt
die ganze vordere Abschlusswand. Die Fagade hat jetzt eigentlich
nur auf die Vorhalle Bezug und steht mit der Disposition des
Kircheninneren in keinem formalen Zusammenhang.
Einstöckige Hallen an S. Maria in Arezzo von Benedettu da
lllajanu. Säulen mit Gebälkstiickelm und Bögen als Träger des weitaus-
ladendexx Daches. An S. Maria in Navlcella zu Rom von Rafael mit
fünf Bögen zwischen Pilastern in den einfachsten Formen bei schönsten
Verhältnissen.
Zweistöckig: S. Harco in Rom. Je drei Bögen, unten zwischen
lialbsäxllen, oben mit Pilastern. Die Vorhallen von S. S. Apostoli und
Pietro in Vincoli, beide vun Bacciu Pintelli. Die erstere mit neun,
die letztere mit fünf Bögen, unten auffachteclaigen Pfeilern, oben auf
Säulen.
Neben diesen Faeaden trat dann schon am Beginne der
Frührenaissance durch Alberti die Gliederung der Abschlusswand
durch mächtige Pilaster, welche durch die ganze Höhe
derselben gehen und Gebälk und Giebel als oberen Abschluss
tragen, ein, womit die Betonung der durchgehenden Höhe des
Innern, im Aeusseren unter freier Nachbildung einer römischen
Tempelfrollte erreicht wird.