Der
Styl
italienischen
Renaissance.
Als Fortsetzung der Bibliothek wurden nach der Seite des Marcusplatzes
die neuen Procurazien von V. Scamozzi (1582) errichtet.
Zu den öffentlichen Palästen mögen auch die Scuole, jene
prächtigen Gebäude, gerechnet werden, welche von geistlichen
Zünften oder Confratcrnitäiten errichtet wurden. Sie waren Ver-
sammlungshäuser besonders für festliche Gelegenheiten und mit
grossen Prachträilmen und Stiegen angelegt, nach Innen und
Aussen auf das Reichste ausgestattet.
Die glänzemlsten Beispiele dieser Art sind in Venedig erhalten.
Scuola di S. Marco erbaut 1435 von Martina und Pietru Lumbardo.
Die Fagade kann als (las Hauptwerk venezianischer Decoralivarchitektur
betrachtet werden.
lWIonumentaler in den Formen, aber nicht minder reich sowohl im
Aeusseren als in dem grossartig angelegten Innern mit seinen weiten
Sälen und mächtigen Treppen: Die Scuola di S. Rocco, 1517 von
Pietro Lumbardo begonnen.
l(leiner angelegt die Scnole (liovaniii Evangelista,
S. Spirito, S. Giorgio degli Schiavoni u. A.
l)ie Vorliebe für offene Bogcnhallen äusserte sich auch an
Gebäuden, welche ihrer Bestimmung nach einen geringeren
Anspruch auf monumentale Form und einladenden Charakter
machen konnten. Die Fagaden einer Anzahl Spitäler sind bei
einfachster Durchbildung der Architektur im Erdgeschosse mit
luftigen weiten Bogenstellungen auf Säulen versehen. Nur in der
verschiedenen Behandlung gleicher Motive lag der bezeichnende
Ausdruck für die ganz verschiedene Bestimmung der einzelnen
Objecte.
Spital auf Piazza. Annunziata und Scuola S. Paolo auf
Piazza S. Mari n Novella, beide von Brunellesco. Die Deeomtion nur
auf die glasirten Medaillons in den Bogendreiecken und einfaches Sgraffito-
lineament zwischen den weitstehentlen Fenstern des ersten Stockes be-
schränkt.
Ospedale del Ceppo in Pistoja. den früheren ähnlich, aber
mit glasirtem Relieffriese über den Bogenstellungen versehen.
Ospedale Spirito in Rom von Baccio Pintelli. Ursprünglich
im lärclgeschusse mit 55 Bogen auf Pfeilern geöffnet.
Der Sitte des I5. Jahrhunderts entsprechend, wurden von
einzelnen Familien, meist ihren Palästen gegenüber. als Versamm-
lungsräume bei feierlichen Anlässen, Loggien erbaut, die sich
mit Bogenstelltlngen nach drei Seiten eines grossen Raumes
öffneten (Fig. 28).
Loggia dei Rucellai in Florenz von L. B. Allierti.
In Siena: die Loggia cle' nobili und die Loggia del Papa
(Pius II.) 1460 von Cecco (li Giorgio.