Volltext: Styl-Lehre der architektonischen Formen der Renaissance (Bd. 3)

icnischen 
Renaissance. 
Öffnungen, wie die wenig ausladenden Stockwerksgesimse und 
häufig noch ein Familienwappen (Cartoccio) treten, plastisch ge- 
bildet, vor die Wandfläche hervor. An diese wenigen Ueberbleibsel 
des Steinbaties schliesst sich nun ergänzend und die NVandHiiche 
belebend die Sgrafütodecoration an, während eine theilweise 
Anbringung von derlei Decoration neben überwiegend plastischer 
Architektur der Zeit widerstrebte. 
Palast Guadaglai in Florenz von Simone Crunaca (l4f 
Spinelli ebenda. und viele andere. 
In Rom die Fagaden m11 Hause des Notar Sander, 
Via Flan1inia,in den Vicoli de' matricciani, del Governo vecchio, 
und Cellini. 
Simone 
Crunnca 
Palast 
dan n in 
Tom acelli 
Die Fagaden mit Stuckornamenten in den Wandflächen 
(Fig. I9, 20 und 21) sind im Ganzen seltener und wohl nur der 
Hochrenaissance eigen. Das plastische Ornament verträgt eine 
kräftigere Gliederung der Architektur und eine Verwertluiiig 
aller der Formen, welche für die sonstigen Renaissancefagadeil 
charakteristisch waren. Der ganze reiche Apparat der Decorations- 
motive des Styles kommt aber auch hier, wie bei den bemalten 
und Sgraffitofacaden, zur Verwerthung. 
 In Rom die Fagaden am Palast Spada von Giulio Ivlazzoni, 
Palast Via di S. Lucia und vollends gebunden durch ein mehr monu- 
mentales architektonisches Gerüste die Fagade am Hause des lärauconio 
(PAquiIa von Rafael (zerstört). 
Den höchsten Anforderungen an die Profanarchitektur 
mussten diejenigen ausgedehnten städtischen Palast- 
anlagen entsprechen, bei welchen als Sitz eines fürstlichen 
Hofes oder reich begüterten Hauses die weiteste Entfaltung auf 
reichlich zugemessenem Bauplatze gegeben war. 
Aber diese Paläste sind nicht als trotzige feste Burgen mit 
Gräben, "fhürmen und Zinnen gebildet, sondern der Ausdruck 
des Mächtigen liegt nur in der, auf die NVirkung der einzelnen 
Theile und des Ganzen, wohlberechneten Durchbildung eines 
grossen architektonischen Gedankens. 
Palazzo Pitli in Florenz von Brunellesco, Huf von Bartolomeo 
Ammanati. Auf ansteigendem Terrain als miichtigster Rusticabati errichtet, 
gewaltig in den Verhältnissen und in der höchsten Einfachheit seiner 
Architektur, ist dieser Palast ein wichtiges Monument zur Beurtheilung der 
FHllITCIIAlSSIIIICC. IIier wie bei den toscaxiischen Rusticatpalästen überhaupt, 
verläugnet der zierlustige Styl im Interesse des monumentalen Ausdruckes 
sein spielend ornrunentales WVesen vollkommen. 
Palast zu Urbino, begonnen für Federigo Tl. von Luciano 
Laurann 1468, fortgesetzt von Baceio Pintelli. Es ist dicss das hesterlmltene
	        
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