Volltext: Styl-Lehre der architektonischen Formen der Renaissance (Bd. 3)

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Styl 
Der 
der 
deutschen 
Renaissance. 
reich durchgebilcleten Decken 
norditalischer Architektur. 
stehen 
unter 
dem 
v0Hen 
EinHusse 
Den vollen Charakter des Styles zeigen jene Räume, welche 
entsprechend der Holzdecke mit Holztäfelungen an den Wänden 
versehen sind. Hier, wo die Architektur mehr in's Gebiet der 
Kunstindustrie eintrat, war für die freie Behandlung der Säulen 
und Gebälke mit den vielen füllenden FläChClLClCY reichen Fan- 
tasie und der Holztcchnik in Plastik und Intarsia ein grosses Feld 
offen. Es gehören demnach auch diese Wandtäfelungen, wenn 
sich auch häufig genug Barockes und Ungereimtes in die Form 
mischt, zu den besten Leistungen des Styles (Fig. 96). 
Plafonds und Tiifelungen in reichster Durchführung im Haffncrl 
scheu Hause in Rothcnbrlrg a. d. T., Spicshuf und Bären- 
felserhof zu Basel, Seiclenhuf zu Zürich, Ehiilgcrhuf in Ulm, 
Pellerhaus und Hirschvogelhaus zu Nürnberg, Rathhaus in 
Augsburg, Schloss Velthurns und 'l'ratzberg in Tirol, Capitel- 
saal in Münster und an vielen anderen Orten. 
m Slyle der Grutteskelm im Bergschlosse der 
l,a11dshut und vollständig italienisch im 
Farbige Dccomtiuhen i 
Trausnitz, Stuckdccken in 
Sternschlosse in Prag. 
Das 
deutsche 
Renaissance-Ornament. 
Die Ausbildung der ornamentalen Zier geht der Entwick- 
lung der Architektur im Sinne des neuen Styles um ein Betracht- 
liches voraus. Die Renaissanceformen sind den grossen Malern 
und Zeichnern schon frühen geläufig und finden im Kunst- 
gewerbe Anwendung, während die Architekten erst allrnälig der 
neuen Richtung folgen. Die norditalische Renaissance und das 
Mittelalter üben den grössten Einfluss auf das Ornament, das 
nun der Antike noch um einen Schritt entfernter steht, als 
das 
der 
Franzosen 
u n d 
Italiener. 
Doch 
kommt 
auch 
den 
deutschen Renaissancebaixten. nicht selten eine Ornamentirung 
in Geltung, für welche in Bezug der Motive, der Vertheilung 
in der Fläche, der verschiedenen Techniken in der Darstellung 
Alles das gelten darf, was bei Besprechung des italienischen 
Ornamentes erwähnt wurde, ohne dass freilich in der Durch- 
bildung des vegetabilen, besonders aber üguralen Schmuckes jene 
Vollendung wie in Italien erzielt wurde.
	        
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