Der
Styl
Renaissance.
deutschen
Schloss zu Heidelberg.
schiedenen Zeiten entstandenen A1
der Friedrichsbau.
Die
nlage
wichtigsten Theile der in
sind der Otto Heinrichs-
ver-
und
Der Otto Ileinrichsbutt erhebt sich über einem Llnterbau, durch
drei Etagen. Die Grundrissdislnosition der ganzen Anlage ist von geringeln
WVerthe. In der Fagade sind die Stockwerke durch Gehälke über Pilastern,
im letzten Stockwerke über llalhsäxilen, betont. Die Fenster sind durchweg
Doppelfenster und gleich weit von einander vertheilt. Zwischen den
Fenstern werden die Gebiilke alternirend von Pilastern und Consolen ge-
tragen. Unter den Consolen sind die Fensterpfeiler mit Figuren-Nischen
besetzt. Eine grosse 'l'riumphthuranlage über Freitreppen bildet den
Ilatlpteingailg.
Alle Architektnrtheile wie Pilaster, (jebälke, Consoleil, Fensterum-
rahlnungcl]
auf das
Reichste
ornamentirl.
Der Otto Tleinrichshatl gilt als eine der glänzendsten Bauten der
deutschen Renaissance, er verdankt aber seinen Ruf nur der tüchtig aus-
geführten urnamentalen Auszier, während der rein architektonische Theil
des Ganzen einen Architekten vermuthen lässt, der die Formen der italieni-
schen Renaissance wenig kannte oder nicht geschickt zu verwerthen wusste.
Die Disposition des Baues im Grundrisse wie in der Fagade spricht dafür.
Die gedrückten Verhältnisse der Pilasterstelltlngen, dic ganz unmoti-
virte ilnurnlnung der Figurennischen unter den (jonsolen, die volle Rath-
lusigkeit bei der Bildung sämmtlicher Gliederungen, besonders der Fenster-
ulnrahmungeil und Giebel, endlich selbst das lllissverhältniss in der Orna-
mentirung bezeugen, dass auch bei einem so bedeutenden NVerke die
Architektur dem YVesen des Styles entsprechend, weit zurücktritt gegen
mehr äusserliche (lecoralive Auszier.
Architektonisch weit tüchtiger ist die Fagade des Friedrichsbaues.
Sie wurde 1601 von Friedrich IV. begonnen und, der späteren Zeit ent-
sprechend, in kräftigeren Formen (iurchgeführt. Der Bau macht den Ein-
druck, als ob der gewandtere Architekt desselben den Otto Heinrichsbau
habe corrigiren wollen.
Er hat hierbei eine entschiedenere Vertikalgliederung eingeführt
und zeigt vollste Sicherheit in der Behandlung der Architektur. In der
Ornamentik lässt sich eine all zu cierbe, aber mit sicherer Hand ge-
zeichnete -Formengebung, welche mit der italienischen Richtung nichts
gemein hat, deutlich erkennen.
Schlösser zu Weikersheim, Mergentheim, bischößiche Resi-
denz zu Bamberg, Oels u. A.
Zu den bedeutendsten Bauten des I7. Jahrhunderts zählen S"
Die Residenz in München, IÖOO-IÖIÖ' erbaut von Heinrich
Schön und Hans Reifenstuel. Dieses grösste Schloss der Zeit lässt durch
seine fein abgewogene Grundrissdisposition, wie durch die Formen des
Aufbaues einen bedeutenden Einfluss italienischer Stildien erkennen und
nimmt eine Ausimhlnsstelle vor allen übrigen Schlössern auf deutschem
Boden ein.