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Styl
französischul
Renaissance.
viel berechnetere, als diess z. B. in der Frühzeit der deutschen
Renaissance der Fall war. Schon aus der Disposition der Grund-
risse war zu entnehmen, dass die Schönheit des Raumes von
Seite des Architekten grosse Beachtung fand und dass man sich
nicht auf Zufälligkeiten in der Hauptform und in der Vertheilung
von Thiiren, Fenstern, Kaminen u. s. w. einliess.
Die Decken sind als gewölbte, den mittelalterlichen Kreuz-
gewölben mit plastischen Rippen nachgebildet, werden aber
zuweilen in reichster Weise mit Renaissance-Ornamenten in den
Kappen und tief herunterhäilgenden Schlusssteinen besetzt.
Balkendecke.
Zu den reichsten
Vcstibülen und Kirchen
der Kirche zu Tilliäres,
Beispielen, welche besonders in Stiegenhäusenx,
zur Ausführung kommen, gehören die Gewölbe
des Schlosses Saint-Germain en Laye u. A.
Die Flachdecken der Wohnräume sind in der Friihrenais-
sance Balken- oder Cassettendecken mit reicher Gliederung und
ornamentaler Auszier, aber immer sehr massiger plastischer Ent-
faltung. Vergoldung und Bemalung spielen hierbei eine bedeutungs-
volle Rolle. Entsprechend der Decke wird auch die Wand mit
einem zart und reich ornamentirten Lambris versehen, über dem
die übrige Wandfläche mit Teppichen oder Malerei bedeckt ist.
In das Ganze fügt sich dann der Kamin wohl berechnet ein.