Slyl
der
französischen
Renaissance.
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zum Theil das Resultat der Unkenntniss der Form gewesen sein
wird. Alles ist dabei aufReichthum und zierliche Entfaltung des
Ornaments berechnet. Die korinthische Ordnung in völlig freier
Behandlung war dem Mischstyle der Frühzeit am entsprechendsten.
Die Capitelle (Fig. 79) konnten in zwangloser Weise mehr im
Sinne des Mittelalters oder der Renaissance mit ornamentaler
und figuralei- 'Auszier versehen, die Gesimse mit antiken und
gothischeil Profilirungen gebildet werden, auch der roma-
nische Bogenfries wurde für Kranzgesimse nicht- selten in An-
wendung gebracht.
Mit der Hochrenais- Fig- 79-
sance werden die Formen
der Ordnungen bestimm-
"ter von einander eschie- Mill":
den, die Säule uiil Halb- liiilililiil
Säule tritt ihrem Wesen
nach in ausgesprochenen äüyßl,_{ i 1:, "N fjiffi
Gegensatz zum Gebälke
und dieses wird, seinem E,
Wesen entsprechend, wir- 01h
kungsvoller als breites slljikm
Horizontalband verwer- Lila,
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architektur seltener in i,
ihr ungeschmälertes lifnlrllllllllllllllli lvlilillllilllliilil"
RCCht, da dlCSClbE! 11OCl1 Frei gebildetes korinthisches Capitell.
immer in vertikalem Sinn
von ganzen Gebäudetheilen, die über das Gebälk hinaus entwickelt
werden, durchschnitten wird.
Das Streben nach Gruppirung übt einen wesentlichen Ein-
fluss auf die Bildung der und bedingt ein
reichliches Vor- und Rückspringen derselben zur Gliederung der
Fagade. Gegen Ende des Jahrhunderts kommt cin ähnlich
nüchterner Zug in die Architektur, wie er sich in der zweiten
leIälfte des 16. Jahrhunderts in Italien zeigte. Er lag aber nicht
im Wesen des französischen Geschmackes. sondern war von Italien
her, und nicht zum Vortheile des Styles, importirt.
War die französische Renaissance schon in den Cornbi-
nationen der Formen des Bogen- und Gebälkbaues nicht so viel-