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Styl
Der
der
französischen
Renaissance.
.
Palastfagade im Sinne des französischen Styls, unter Verwerthuiig einer
edel durchdachten Pilaster- und Bogenarchitektur.
Zu der grossen Zahl Iläuser der späteren Zeit zählen „das Hans du
Cerceank", nllzurs der Dinna von Poitiers", „l"nvill0n der Ieanne
d'Arc" in Orleans u. A.
Häuser mit Quader- und Backstein-Fagaden:
In Orleans das Ilaus rue de l'Ormerie mit Bogenstelluilgerl auf
Säulen und gemusterter Ziegelwand im Hofe. Rue du Battoir vert u. A.
Fachwerkslvauten vollständig in mittelalterlicher Gliederung der
Fngade, aber mit Renaissancedetails:
In Rouen (rue de ln grosse Ilorloge), in Orleans, Gnllardon (Eure
et Loir), Beauvais u. a. O.
In den Kirchenbau hat die französische Renaissance nur
wenig bestimmend eingegriffen. Die reiche Thätigkeit des Mittel-
alters auf diesem Gebiete hat der späteren Zeit wenig Baubedürf-
niss übrig gelassen. Wo es sich aber noch um Neubauten handelte,
wurde das hergebrachte structive Schema des gothisehen Styles in
Ausführung gebracht und in den reichen Formen des Flamboyant-
styles deeorirt, nur in wenigen Fällen werden die Deeorativformen
im Sinne der Renaissance gebildet und mit der mittelalterlichen
Structur in nur losen Bezug gebracht.
Pilaster-, Kandelaber- und andere Formen müssen zur Bildung
der Strebepfeiler und "Fialen Verwendung finden, reiches Orna-
ment deckt die Schlusssteine und Gewölbekappen, deren Rippen
nun ebenso im Sinne des neuen Styles zu Frucht- und Laub-
strängen umgebildet werden. Diese allzu gewaltsame Verbindung
von Formen verschiedener Style führt in keiner Weise zu Werken
von hervorragender Bedeutung, sondern höchstens zu interessanten
Decorationssttieken.
Mit dem Ende des 16. Jahrhunderts tritt der Einfluss der
italienischen Hochrenaissance auch im französischen Kirchenbau
auf und mit demselben kommt der Kuppelbau. der im Barock-
style volle Verwendung findet, in Uebung.
Chor von St. Pierre zu Caen, 1521 erlmut von Ilector Sohier.
In glänzender Weise sind die Formen der Renaissance den Structivfurinen
des Mittelalters decorativ angefügt. Strebepfeiler, Lisenen, Gesimse, he-
soimtlers aber die Fialen und 'l'hürn1chei1 und alles Fiillwerk ist vollständig
in Renaissanceformen umgebildet.
Fagarlen von Treport, Gisors, Vetheuil (1533-1550), St.
Clotilde zu An delys (1540) und das Innere der Kirche von 'l'illii-res
siimmtlich in der Normandie.
Dem vorgeschritteneren Style gehört die Fagade von St. Etienne
du Mont (1610) und die Kirche St. Eustache, 1532, von Meister David,