Styl
Der
franzi
isischen
Renaissance.
de YOrme 1515-1570 sind die hervorragendsten, Jean Bullant
1515-1578, Jacques Androuet du Cerceau 1510-1585 theils
durch wichtige Bauten oder wie der Letzte, durch seine Aufnahmen
architektonischer Werke von grosser Bedeutung.
Während die Renaissance in Italien auf die gesammte Bau-
thätigkeit des Landes von grösstem Einflusse war und sich in
den verschiedensten, allen Bedürfnissen entsprechenden Bauan-
lagen äusserte, so dass der Profan-, wie der Kirchen- und Kloster-
bau davon beeinflusst wurde, kommt sie in Frankreich fast aus-
schliesslich im Profanbau zur Geltung. Der Styl entwickelt sich
an den Schlossbauten der Könige und Grossen des Landes und
dringt dann, wenn auch nur allmälig, in die bürgerlichen Kreise
ein, nachdem der gothische Styl bis in's 16. Jahrhundert in Uebung
blieb. Sehr gering und kaum der Erwähnung werth ist der ganz
äusserliche Einfluss, welchen die Renaissance in Frankreich auf
den Kirchen- und Klosterbau nahm.
Das Material, das in der französischen Renaissance fast durch-
weg zur Verwendung kommt, ist Stein. Die Formen sind für dieses
Material erdacht und erfahren keine wesentlichen Veränderungen,
iwenn Ziegel oder Holz das erstere zu ersetzen haben. Frankreich
hat weder von einer bestimmt ausgeprägten Terracotta-Architektur,
wie Norditalien, noch von der Holzarchitektur, wie die nordischen
Länder, bedeutungsvolle Beispiele aufzuweisen. Der Quaderbatl
übt den massgebenden Einfluss auf die Bauform, die sich auch auf
die anderen Materialien überträgt. Die Hauptorte für die Entwick-
lung des Styles sind die Stätten des fürstlichen Lebens in der
Isle de France, in dem Gebiete der Loire.
Der Schlossbau der französischen Frührenaissance
entwickelt sich auf Grundlage der mittelalterlichen Feudalburg.
Alle Eigenthiimlichkeiten der Anlage des befestigten Schlosses
werden in die neue Zeit herübergenommen und geben den neuen
Bauten einen, den früheren verwandten Charakter.
Durch die veränderte Vertheidigungsweisc und die allge-
meinen Verhältnisse der Zeit verliert aber, mit dem Wesen des
Schlosses als Festung, auch die ganze darauf bezügliche Anlage
im Grossen und im Einzelnen ihre Bedeutung. Doch sollte damit
nicht sofort die hergebrachte Form des Ganzen schwinden, das
Schloss sich nicht mit einem Mal nach allen Seiten hin, gleich
der italienischen Villa, öffnen; im Gegentheile hielt man auch