Der
Styl
Renaissance.
italienischen
Die Kugeln und Ringe der Mediceer, die päpstlichen Embleme,
die Abzeichen kirchlicher und weltlicher Würden werden in der
Ornamentik
verwerthet.
In demselben Sinne werden auch als decoratives Füllxverk
einzelne Buchstaben, Worte und Sätze auf Schrifttäfelchen oder
in grösseren Flächen ausgearbeitet. Auch diese wirken als Orna-
ment neben ihrer sonstigen Bedeutung, trotzdem die antiken
Majuskeln niemals eine ornarnentale Umbildung erfahren.
Die grösste Lebendigkeit gewinnt die Renaissance-Decoration
durch die reichliche Verwerthung der menschlichen Figur. In
keinem Style ist diese in so verschiedenfältiger Bedeutung vom
beziehungslosesten Zierwerk bis an die Grenze des selbstständigen
Bildes im Ornamente zur Anwendung gekommen, wie hier.
Fig. 71.
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Puttel? als Wappenalter.
Sie Endet fast überall Platz,
an den durch die Architektur
besonders vorgesehenen Stellen
sowohl, wie im Ornamente und
hier oft bis zu völliger Freiheit
der Bildung als "ziusserliche Zier.
Für die Dimensionen der plas-
tischen oder gemalten figürlichen
Darstellungen ist der Decorateur
nur an einen idealen Massstab
gebunden,
die Grösse
der, im richtigen
der mehr mit der
Gefühle des Künstlers gelegen,
Architektur oder dem Ornamente
verknüpften bildlichen Zier bestimmt.
An ein und demselben Objecte folgt aber der ügurale Schmuck
oft mehreren Massstäben, diese Verschiedenfältigkeit im Vereine
mit dem Reichthum der Form und Behandlung übt wesentlich
in charakteristischer Weise Einfluss auf den Habitus des Renais-
sancebaues
Die Gegenstände der Darstellung sind unzählige und dem
Bereiche der heidnischen und christlichen Religion, der Ge-
schichte, dem Alltagsleben u. s. w. entnommen. Häufig ist die
Figur lediglich ihrer Schönheit halber als Füllwerk verwendet.
Besonders bezeichnend für die Frührenaissance ist die häufige
Verwerthung von Putten. Diese Kindergestalten sind ins Ornament
verwebt in der vielfältigsten Thätigkeit, besonders aber als Träger
oder Hälter von Wappen (Fig. 71), Schrifttäfelcheil, Festons u. s w.