Der
Styl
italienischen
Renaissance.
Bedeckung des Reliefgrundes gebildet, es entwickelt sich aus einem
lälattkelche und endet in einer Palmette, Blume u. dgl. Für das
engere Detail werden die verschiedensten Formen aus der
Plianzennatur verwerthet, die grösste Anwendung findet aber
das Akanthilsblatt, Moclellirtmg und Abspitzung desselben gehen
von dem freieren römischen Akanthusblatte aus. Die einzelnen
Gruppen der Abspitztulgen sind nicht streng symmetrisch gebildet,
es spielt die Zufälligkeit in der Form, die einem -grösserei1
Naturalismus Rechnung trägt, eine Rolle. Die Modellirung des
Blattes ist hauptsächlich auf die Bewegung ganzer Partieen ge-
richtet, ist also im Grossen eine reichere, steht aber zu den
einzelnen Blattspitzen nicht in so engem Bezuge, wie beim
griechischen Akanthus und dem römischen des monumentalen
Säulencapitells aus dem I. und 2. Jahrhunderte (s. Fig. 66).
Das Akanthtisblatt wird zur Bildung von Blattkelchen, von
Deckblattern an der Theilungsstelle der Ranke verwerthet, übt
aber auch den grössten Einfluss auf das Füllwerk in der Ranke,
den mehr oder weniger idealen Blüthen, Rosetten und kleinen
Blättern, welche meist in Abspitzung und Modellirung die Bildung
des Akanthtls zeigen.
All diesen Elementen fehlt der scharfe, gewaltig treibende
(Örganismus, der dem antiken Akanthus ein besonders charak-
teristisches Gepräge und eine besondere Bedeutung im Gesammt-
organismus des tektonischen Gebildes gab. Das Stengelwerk
ist denn auch im Renaissanceornamente besonders dünn und
zart gebildet.
Neben dem Akanthus fand eine grosse Zahl anderer Pflanzen-
formen Verwerthung, hauptsächlich gilt diess für die Wurzel-
oder Zwischenkelche, die Endblumen der Ranken und das kleinere
Füllwerk. Wein-, Epheib, Lorbeerblätter und allerlei Blüthen
und Früchte sind mehr oder weniger stylisirt verwerthet unter
auffälliger Vermeidung langgezogeiler Contouren und streng
gleichmässiger Partieen der einzelnen Theile. Diess Letztere tritt
besonders deutlich bei der vielfältigen Bildung der Palmette ein.
Die antike Form ist im Lineament bereichert und umge-
bildet, aus der Palmette wird nicht selten ein Kelch mit seitlich
abspringenden kleineren Blättern, eine mehr oder weniger losere
oder geschlossenere Blume. Besonders bildet aber die Früh-
renaissance mit Vorliebe die Palmette, bei welcher die einzelnen
Blätter grösseren und kleineren Schoten gleichen (Fig. 67). Beim