Styl
italienischen
Renaissance.
Die Spätzeit des Styles beginnt nun auch die Kuppel
zu versehen, welche mit der Fläche in gar keinem Bezuge
Glänzendstes Beispiel: Corregglos Domkuppel zu Parma.
mit hialerei
mehr steht.
Die Gliederung und architektonische Behandlung der NVan d-
flächen des Inneren hängt Wesentlich von der Form der
Decke ab. Der Abschluss der Wand nach Oben wird durch
dieselbe bestimmt, damit die Form der Wandfläche selbst vor-
gezeichnet. Wie im Aeusseren, variirt nun auch im Inneren der
Charakter der Flächenauszier, je nachdem es sich mehr darum
handelt, die Fläche als einen grossen verschliessenden oder als
einen die Decke tragenden Bautheil darzustellen, oder als Beides
zugleich. Die Renaissance verwerthet auch im Inneren des Raumes
zur Gliederung und Decoration der Flächen, dieselben Formen
wie im Aeusseren, aber unter Reducirung der Verhältnisse und
reichlicher Anwendung von Malerei.
Die Deckenform, die Grösse des Raumes, die Einfügung
von Fenstern, Thüren und Kaminen wurden in der Hauptver-
theilung der Decoration berücksichtigt. Die einfachsten NVande
verlangen Sockel, Wandfliiche und abschliessentles Gesims, diese
drei Theile, besonders durchgebildet, als reicherer Unterbau,
hängender Teppich, breiter Fries mit Kranzgesims, werden die
normale Form, wie sie zur reicheren Ilorizontaldecke harmonirt,
bezeichnen und dem Renaissancezimmer entsprechen. Eine Wand-
glieclerung tritt erst durch die Theilung der Fläche in kleinere
Flächen ein, es möge diess durch Pilasterstellungen oder Orna-
mentbänder erwirkt werden.
Aus naheliegendexi Gründen wurde die reichere Decoration
mit besonderer Vorliebe auf die Decke angewendet, aus den-
selben Gründen sind aber auch die Wanddecorationen noch mehr
der Zerstörung und dem Wechsel der Zeit Linterworfen gewesen,
als die der Decken, so dass vollständig erhaltene Interieurs zu
den Seltenheiten gehören. Im engen Zusammenhange mit der
Eiltwicklung der Gewölbedecoration stand auch die der Wand-
decoration, nur dass man hier noch weniger an die Formen der
Fläche gebunden war, als dort. Nur ganz iiusserlich betrachtet
wird ein Unterschied in der Wanddecoration darin liegen, ob
das Bild oder der Teppich oder vollends die Architektur, mit
der entsprechenden Ornamentirung, die Hauptrolle zu spielen
hat. Die Art, wie den einzelnen Aufgaben entsprochen wurde,
ist allerdings in jedem Falle eine andere und es tritt hier für