pirisch gefilnden wordeu sei, oder oh sie nach der Analogie der Musik construirt
wurde, so ist letztcres dneh des Wahrsclneinlichere trotz allem was Bint dagegen
anfiihrt (lll, 452); ja gerade dass fiir verschiedexi zerstrcilende Mittel diese DL.
stanzen versehieden sind, Newton aher die verschieslene Zerstreuung des Liehles
in verschiedenen Kürpern nicht kannte, luuss uls Argument fiir die letztere Ver-
muthung dienen. Jedenfadls uher ist (liese Ühereinstilnlnung zwischen Musik und Fauylre
hier ein Zufull, du naeh der gngenwiirtigcn Theorie der Musik fiir die angegebene
Intervalle gar nicht mehr die Zahlen V9, 11m gelten. Ehen (luruiu aber weil
die Construction auf einer Fiction bernht, darf man ällfdilääläibä kein weiteres
theoretisehes Gewieht legen, sondern HIIISS sieh hegnlügen, wie es Newtun selhst
nicht anders furdert, sie als eine sehr hrnuchhare Hegel zu henützen wo es angeht.
F nrhes giht Phil. hlg. pag. 163 ilie Regel ahweichend an; er sagt nälnlich: let the
colours pass from the circumference t0 perfc-et sohlteness in the centre und statt das
Gewieht der Fnrhe in den Schwerpunkt des Bogens zu legen, setzt er es in den Mittel-
punkt desselben, obschon sieh gegen diesf: Ahweichung nichts einvrenden liisst.
Grassmnn's Beweis für (lie mathematische llichtigkeit der Newtolfschen Con-
atructionsweise hält nichi; Stieh. Siehe weiter unten g. 4 des Ahschniltes.
Newt on's Regel ist auf manche Weise und mit gros-sein Vortheil zur Besthn-
mung der resultirenden Farhe beniitzt wnrden. So gibt Brewster bei Gelegen-
heit der Fnrben der Newton'schen [linge fnlgeixile Anweisnng die Nuancen zu
bestimmen: Man ziehe einen Kreis und theile seinen Uinfang (ahweichend von
Newton) in 'l'heile von 50" (rolh), 30" (orange), 40" (gelh), 60" (griin) , (300
(hlau), 40" (indigo), S0" (violett). In die einzelilen Sectoron triigt man nun Iiügen,
Welche dem Maximum und hlinimum der enlsprechexxdeil Farhe entsproelneu, weun
man sic homogen auf einen Apparat fallen liisslz, der zur Darstellung der Farhen-
mange dient: da sich die DÜFCIIIIIESSCP der llixlge von roth bis violett verhalten
wie 1 :0'924: 0'S85:0'825 : 0'763 : 0'711 :0'ü81: 0'630, sO trage man die Bügen naeh
diesen Verhiiltnissen ein, und construire sie mit dem 2fznchen , Zlfachen nfaehen
Durchmesser. Will man nun dan Farheixtnxi an irgeilzl eiucr Steile erfahren, an
hraucht man nur nus dem Centrum durch diese einen Kreis zu Iegen: die Luge
desselben in den verschiedeneil Sectnrexl zeigt an, welche Farben zu der Mischuxlg
beitragen und in welchen Intensiläiten sie dahei svirken werden (llrewvster, Optics,
im Lardner Cahinette Cyclopaedia. London 18131, pag. 106). Üher Newtnnä Ver-
fahren, diese Furbeu zu hestimlnen s. Newton Optice lll. u. Biot traite de phys.
math. IV, pag. 55.
5G) Wic lngiscln manche ilieserllerren dachten, lmnn man un Nugue t (in: Juurn. des
Sav. Suppl. Jul. 1707, der Originalaufsatz ersehien eigeixtlieh schon im April 1705
im Journal de 'l'rävoux. Vergl. Giitheäs Geschiehte der Farbenlehre) sehen, der
nngeEihr, wenn lnan {lles erwägt, so rnisnnnirt: Schwarz und weiss sind kcine
Farhen. Die Farben sind einfach oder zusammengesetzt. Einfache Farhen sind
solche, die nicht weiter zusaulmengesetzt sind. Sulchel" uher sind nur 2, gulb und.
hlau, ans deren Mischung unter Hinzutreten von Hc-ll und Dunkel alle anderen Farbmx
entstehen. Gelb aber ist eine Verbindung von vieleln Lichte mit Wüllig Sehatteil.
Ülllll von Wenig Licht mit vielvm Schatten. Daher sind Licht und Schatlen, oder
was (Iasselhe ist, Schwarz und Weiss, die cinzigen und eigentlichen einfuehen Farhen.
Ein anderei- dieser Gagner Louis Hertz-and Castel (L'optique des couleurs fondee
sur les simples observations et tournäe sur toute in pratique de la peinture.
Paris 17110) findet, dass die Farhen in 2 Bündel getrennt zum Prisma heraustreten,
indeln ein breiter weisser Streifen sie hindert, in eine einzige Erscheinung zu-
szimmenzutreteu, es soi denn nach einer grüsseren Entfernnng, die man nher Will-
kiirlich verändern kiinne. Castel nimxul, Roth, (ielb und Blau als einfaehe Farhen