goschiäpfl wcrdrvn. Der erste Absclmiit ist eine historischc Einleitung,
die wo müglicl: dazu (lienen snll üher den jetzigen Stand der Frage
zu orienürcln; du ieh nach dcr Vollendnlng meincr Arbeit etwas
umfassendere Stndien üher die Litcratur ihrcs Gegenstzalades anstellte,
und hei der Gelcgfenheit manches fand, was in den Werken von
Priestley, Goelhe, W hewell und Wilde nicht enthalten ist,
so glaubtc ich diese Einloitrmg etwas ausfülnrlichel- halten zu müssen,
als es svohl ursprüxlgdieh in meinem Plane Iag. Der zweite Abschniit
enthält die Bvrechnnung der Inferfe1'enzcurvel1 bei gleicher Ampli-
tude der Compouenten; er Ündet seine Aufklärung erst im fünften Ab-
schnittc. Der dritic Absuhxlitt behandelt die lntensität gemischter
Farben; es mag auf den erstcn Augenblick überllüssig crscheinen, ein
Prolilem, dessen IÄÜSÜÜg auf der Hand zn Iiegen scheint, aus den
Principien der mcchanischon Theorie der Optik abzuleiten, wenn man
aber erwägt, wic vcrschiedexl dieAnsichten über Licht- und Fax-ben-
intensilät sind, wovon der fünftc Abschnitt mehrere Belege liefern wird,
so wird man die Eirxschaltung diescs kurzen Paragraphes" entschul-
digen. Im vierten Abschnilte sind die lnterferenzcurven farbiger
Strahlen bei der im Spectrmn stattfindendcn Intensität dargestellt
und berechnet; der fünfte bringt Rechtfertigxmgen meiner Voraus-
selzungen, Folgernngen und kritische Bemcrkungen, währcnd den
Sehluss ein vollständiges Literaturverzeichniss der Farbenlehre bis
zum Ende des Jahrcs 1853 bildct.
EBSTEH
ABSCHNITT.
llistorischcs.
Es scheint Qicht, dass vor dem 16. Jahrhunderte sich Jemand
mit der Untersuchung der Farbenmischungen zu dem Zwecke
beschäftigte, die einfachen Farben ans der Bcihe der zusalnmengwa-
setzten auszusondern. Verschiedene Ursachen mügen die Schuld
daran tragen. Einmal liegt eine solche Untersuchung ziemlich ansser
dem Bereiehe der menschlicherx Bedürfnisse, dunn aber kann sie
naturgemäss nur von denjcnigcn gefülmrt werden, die eine specielle
Nüthigung haben sich mit Farben zu bcschäftigen, also v0n Malern
und Naturforschcrn. Dic alten Maler1) scheinen in ihren Mitteln
ziemlich beschränkt gewesen zu sein. Der Mungel aller chemischen,
ja aller alchymistisclnen Erfahrungen wies sie auf eine bescheidene
Anzahl von Farhstoffcn an, die sie zum 'I'heil keiner weiteren Verän-