Partien des Bildes zu scheidc-nn schienen er nalun daher an, dasg
das Sonnenlicht ans diesen 4 Farben bestelne; du er aber die Ent-
deckung nicht weiten- verfolgte, und sonst auch Niemzmd durch seinen
Bericht dazu angercgt wurde, so konnte es geschelnen, dass F rau n-
hofer 15 Jahre später selbstständig hei der Untersuchung achronizn-
tischer Combinationcn die Linien wieder auffemd , und sie, ohne sich
in eine Erklärung derselben cinznlassen, sogleich zur schärferen
Bestimmung einzelner Pariien des Spectrums benützte, da sie sich
nls unabhängig von der Natur der brechenden Substanz erwiesen.
Dagegen nahm Y on n g 58) Wolla s t o n's Ansicht über (lie Farben auf
nnd modilicirte sie dahin, dass er aus der Beihe der einfachen Farben
nun auch das Gelb ausschloss und von den übrigen 3, roth, grün und
violet annahm, jede derselbe bringe eine der Art nach selbstständige
und verschiedene Emplindung im Sensorium hervor, welche Lchre
cher zu verallgclneincrlx als zu bcschränlken wäre, inde-m kein Grund
ist, warum nicht jedc Farbe des Speclrums, insofern sie nur einer
esigenthümlichen Schwingnngsweise ihr Dasein verdankt, nuf eigene
Weise das empfindende Orgnn nfficirexm sollte. Sowohl die Wolla-
sto n'sche als auch die Y o u n g"sche Ansicht supponirt stillschwei-
gend, dass es im Spectruln Strahlen von verschiedener Farbe und
gleicher Brechbarkeit gebe, und Brewster 59) glaubt durch Absorp-
tions-Erscheinungen, die er beobachtete, thatsäclnlich nachweisen zu
künnen, dass blaues, gelbes und rothes Licht in jedem Theile des
Spectrums vorhanden sei; ja er sagt sogar, dass es ihm müglich
geworden sei, injedem Theile des Spectrums durch Absorption weis-
ses Licht zu erhalten, das durch Brechung nicht weiter zerlegbar
war. Es scheint, dass es Helmholtz 00) und Bernard H) gelungen
ist nachzuwveisen, wie Täuschmnmgen verschiedcrxex- Art zu der Ent-
stehulng dieser Theorie Veranlassung gegeben; jedenfaalls ist sie aher
als der Ausdruck vielfacher Erfahrungen nur durch die Erfahrung
selbst zu widcrlegen.
Mit der Vervollkommnung der Melhode prismafische Farhen zu
mischen. hatten sich schon Wü nsch 02) und Grotthuss U)
beschäftigt; aber erst H elmholtz 64) glückte es, ein Verfahren aus-
findig zu nnachen, (las die feinsten Beobachtungen zulässt; indcm er
nämlich statt einer einfachen geraden Spalte, cine V-Fdrmig gebro-
chene verwendet, erhiilt er durch dasselbe Prisma zwei sich theil-
weise (lcckcnde Spcctra, in denen dic Fraunhofenfschexl Linien