Bei richtiger Belichtung wird der blaue Himmel
durchaus nicht zu dunkel, da er ja nicht aus spektro-
skopisch reinem Blau besteht, sondern auch noch andere
Lichtstrahlen enthält, die durch das Filter nicht zurück-
gehalten werden. Die Helligkeit des Himmels ist im
Verhältnis zu der übrigen Landschaft eine so große, daß
schon. bei geringer Uberbelichtung trotz des Kontrast-
filters ein rein weißer Himmel erhalten wird. Weil nun
aber das menschliche Auge einen derartigen Helligkeits-
unterschied nicht empfindet, so dürfte die vollständige
Ausschaltung von Blau und Violett das Zweckmäßigste
sein, wie dies durch zahlreiche Photographien, die auf
diese Weise hergestellt sind und alle Tonwerte natur-
getreu wiedergeben, bewiesen wird. Auch Rot un.d Braun
in der Natur kommen mit guten orthochromatischen
Platten, auch wenn diese nicht rot empfindlich sind,
meist gut zur Geltung, da es sich auch hier nicht um
spektroskopisch reine Farben handelt.
Der wichtigste Faktor bei Gebrauch solcher Gelb-
filter ist allerdings eine ganz richtige Belichtungszeit und
weiche Entwicklung. Je nach der Güte der farben-
empfindlichen Platten verlängert ein solcher Kontrast-
filter die Belichtungszeit um das vier- bis achtfache
und mehrfache der Zeit, die ohne Filter nötig wäre.
Während man ohne Filter im allgemeinen für Schnee-
landschaften nur den vierten Teil und für Wasser mit
Wolken nur den zehnten Teil der Belichtungszeit
braucht, die eine grüne Landschaft benötigt, darf man
nicht glauben, daß mit Filter eine vierfache Belichtungs-
zeit für Schneelandschaften also ebensolange wie für
grüne Landschaften ohne Filter und für Wasserbilder
nur V10 dieser Zeit richtig sei als bei gleichen Licht-
verhältnissen, gleicher Blende und gleicher Plattensorte
für eine grüne Landschaft ohne Filter nötig ist. In
diesem Falle wäre das Negativ zu kurz belichtet; man
muß vielmehr für Wasser und Wolken mit Kontrastfilter
li6mal länger belichten als für Wasser und Wolken ohne
Filter; für Schnee- und Gletscheraufnahmen mit Filter
muß man 8mal länger belichten als bei. Schneeaufnahmen
ohne Filter, während für normale Landschaften mit viel