silber und ein latentes Bild von Halbbromsilber. Bei der
Entwicklung wir-d das Halbbromsilber zu metallischem
Silber reduziert; Brom wird frei. Letzteres verbindet
sich mit dem im Entwickler vorhandenen Alkali zu
Kaliumbromid oder Natriumbromid. Bei der Handent-
wicklung wird das gebildete Bromsalz durch Schütteln
gleichmäßig in't Entwickler verteilt. Beim Vorhandensein
von Brom im Entwickler wirdnun. die Reduktion von
I-lalbbromsilber zu Silber gehemmt. Aus demselben
Grunde setzt man bekanntlich bei Überbelichtung dem
Entwickler Bromsalz hinzu. Diese Hemmung tritt, da die
Verteilung des Broms in der ganzen Entwicklungstlüssig-
keit durch das Schwenken der Schale gleichmäßig ist.
sowohl in den Schatten- wie i.n den Lichtpartien ein. Es
kann daher bei der Handentwicklung wohl eine über die
ganze Platte gleichmäßig {verteilte Hemmun.g der Silber-
reduktion eintreten, aber-nicht an den Stellen, wo es er?
wünscht wäre. Die. bisherige Standentwicklung zeigt die
gleichen Mängel, denn die entstehenden Bromverbindun-
gen sinken langsam infolge ihrer Schwere zu Boden. Es
bleibt also nichts weiter übrig, als die zu entwickelnden
Platten mit der Schicht nach oben in. eine absolut Dlan-
stehende Schale zu legen und sie nach Übergießen mit
einem schwachen Entwickler unberührt stehen zu lassen.
Bei dieser Entwicklungsart" lagert sich an den stark vom
Licht getroffenen Stellen das frei werdende Brom als
Kalium- oder Natri.umbromid ab und bleibt. da die Platte
wagerecht liegt und nicht gerührt wird. bis zur Beendi-
gung de.r Hervorruiung an derselben Stelle, wirkt also
hier besonders kräftig hemmend, zumal da das Brom im
Entstehen energischerzu wirken scheint, als wenn es als
Bromsalz tropfenweise zum Entwickler zugefügt wird.
Die Hemmung der Entwicklung wird durch dieses Ver-
fahren in der richtigsten Weise reguliert, denn in den
Schattenpartien wird, da dort wenig Brom frei wird,
keine oder nur unbedeutende Hemmung sich bemerkbar
machen. In den stärksten Lichtern dagegen tritt die
"Hemmung kräitigein. Als Resultat bleibt also, daß jetzt
das Negativ nicht nur viel ausgeglichener ist, als bei der
Handentwicklung erreicht werden kann, sondern es wird