bei iiberbelichteten Platten im verdünnten Entwickler
alle Einzelheiten zwar schön und schleierfrei heraus-
kommen, daß aber das Negativ in den Lichtern zu wenig
Deckung bekommt (nach dem Fixieren also ein Negativ
ohne Kraft resultieren würde), so ersetzt man den ver-
dünnten Entwickler durch einen unverdünntcn, mit 20
(allenfalls noch mehr) Tropfen Bromkalilösung versetz-
ten Entwickler, wodurch die Kontraste im Negativ in
kurzer-Zeit bedeutend vermehrt werden. Man kann aber
auch auf di.e Kräftigung des Negativs. durch einen zweiten
kräftigeren Entwickler verzichten und das. fertige Negativ
nachträglich verstärken.
Es ist indessen leichter und in allen Fällen empfeh-
lenswerter, nach den hier angegebenen Methoden ge-
nügend richtig zu belichten, als gänzlich falsch belichtete
Platten zu guten Negativen zu entwickeln.
Wie schon erwähnt, gibt es zwei Klassen von Ent-
wicklern, und zwar langsam arbeitende, wozu haupt-
sächlich Hydrochinon, Adurol. Glycin und Neol gehören.
sowie Rapid-Entwickler, wie Metol, Edinol. Amidol und
Rodinal, und die gemischten Entwickler Metol-Hydro-
cliinon und Metol-Adurol. Die Wirkungsweise dieser zwei
Entwicklerarten ist gänzlich voneinander verschieden.
Es wurden zur Feststellung der Wirkung 12 Aufnahmen
vom gleichen Gegenstand gemacht. und zwar hinterein-
an-der und gleichlang belichtet. '6 davon wurden mit
Hydrochinon, die übrigen 6 mit Metol-Hydrochinon her-
vorgerufen. und zwar derart, daß die 1. und 7. Platte nur
112 Minute, die 2. und 8. Platte nur 1 Minute, die 3. und
9. je 2 Minuten. die 4. und-lO. je 3 Minuten, die 5. und 11.
je 4 Minuten, die 6. und 12. je 5 Minuten entwickelt wur-
den. Auf der Tafel II sind davon nur 6 Negative re-
produziert, da es drucktechnisch nicht möglich ist, die
Feinheiten wiederzugeben. Bei der mit Hydrochinon
entwickelten Platte ist bei einer Entwicklungsdauer von
I], Minute noch gar kein Bild sichtbar, nach 1 Minute erst
der Himmel und erst nach {Minuten sind auch Einzel-
heiten in den Schatten sichtbar. Das Bild baut sich also
langsam auf, indem zuerst jene Partien, die am meisten
Licht empfangen haben, zum Vorschein kommen, und