eine kürzere Belichtung brauchen; so werden Wolken
und weiße Häuser schon bei einer dreimal kleineren
Blende, als das Laubwerk braucht, richtig belichtet er-
scheinen.
Hat man zu den Uraufnahmen ein Objekt gewählt,
worin verschiedenfarbige und verschieden beleuchtete
Partien vorkommen, so kann man aus den Urnegativen
auch lernen, welche Blende bzw. welche Belichtungszeit
die einzelnen Farben brauchen.
Ferner ist zu beachten, daß in engen Straßen und
unter Bäumen eine längere Belichtungszeit oder eine
größere Blende nötig ist, während bei Seestücken (haupt-
sächlich aus Wasser und Wolken bestehend) meistens
11„ der Zeit oder eine dreimal kleinere Blende, die sonst
zu einer Landschaftsaufnahme nötig ist, genügt.
Man ist jedoch keineswegs. an die
Blende, die man durch diese Vergleichsmethode ge-
funden hat, gebu nden; man kann jede Blende neh-
men. muß aber bei jeder doppelt so lange belichten, wie
bei der vorhergehenden größeren, und halb so lange wie
bei der vorhergehenden kleineren Blende. War im an-
geführten Beispiel die Belichtungszeit des Momentver-
schlusses. immer V10 Sekunde und hatte man für diese
Belichtungszeit die Blende 16 nötig, so braucht man für
die Blende 22 V5 Sekunde, für die Blende 32 2h, Sekunde,
für die Blende 44 4], Sekunde (flnzl Sekunde), was von
jenen zu beachten ist, die regulierbare Verschlüsse be-
sitzen.
Außer den genannten sechs Uraufnahmen empfiehlt
es sich, zur Übung noch andere zu machen, etwa sechs
Aufnahmen mit den sechs verschiedenen Blenden im
Freien bei recht trübem Wetter mit je ein e r Sekunde,
sechs. weitere im hellen Zimmer mit je 20 Sekunden Be-
lichtungszeit.
Bei schwierigen Aufnahmen, bei denen man keine
Ahnung hat, wie lange man belichten soll, in Zimmern,
dunklen Kirchen, engen Schluchten usw, mache man
mehrere Aufnahmen mit verschiedenen Belichtungszeiten,
aber gleicher Blende. Am besten verändert man die Be-
lichtungszeiten immer um das Sechsfache (z. B. 10 Se-