Das
Einstellen.
Man stelle das Bild auf der Visierscheibe stets mit
größter Blende ein, setze erst dann die Blende ein, mit
der man arbeiten will, und kontrolliere hierauf nochmals
die Schärfe auf der Mattscheibe.
Im allgemeinen wird bei Verwendung der größten
Blende nur derjenige Teil. scharf, auf den scharf einge-
stellt wurde; was weiter vorn oder weiter zurück liegt,
wird mehr oder weniger unscharf. Will man alles, Vor-
dergrund, Mittelgrund und Ferne, möglichst scharf haben,
so stellt man auf den Mittelgrund und auf einen in der
Mitte des Bildes gelegenen Gegenstand ein und belichtet
bei mittlerer bis kleiner Blende.
Will man ein möglichst plastisch wirkendes Land-
schaftsbild erhalten, so stellt man am besten auf den
Vordergrund ein und blendet dann so weit ab, daß die
Ferne gerade genügend scharf, aber nicht haarscharf er-
scheint.
Man wird im Winter oft finden, daß das Bild auf
der Visierscheibe nicht scharf wird. Es hat dies seinen
Grund im Beschlagen der Gläser, sowohl der Linsen wie
der Visierscheibe. Wenn ein Gegenstand aus. dem Kalten
ins Warme gebracht wird. so beschlägt er sich mit Was.-
serdampf; auch der Hauch kann sich auf der Matt-
scheibe verdichten, die man dann abtrocknen muß.
Von einer bestimmten Entfernung an, die man „un-
endlich" nennt und mit w bezeichnet, werden alle Gegen-
stände gleich scharf abgebildet. Bei allen besseren Hand-
kameras ist eine Skala angebracht, nach welcherman
auf die verschiedenen Entfernungen scharf eins.tellen
kann, ohne eine Visierscheibe zu benutzen; befindet sich
der zu photographierende Gegenstand beispielsweise 5 m
vom Apparat entfernt, was man lei.cht schätzen. kann, so
verschiebt man das Objektiv so weit, daß der Einstell-
zeiger bei 5 m der Einstellskala steht. Ist der Gegen-
stand mindestens 15-20 m entfernt, so kann man bei den
meisten Objektiven auf Unendlich einstellen. Je kleiner
die Blende oder ie lichtschwächer das Objektiv ist, desto
früher beginnt die Unendlichkeitseinstellung (manchmal
schon bei 6-8 m).