Volltext: Geschichte der neueren deutschen Kunst vom Ende des vorigen Jahrhunderts bis zur Wiener Ausstellung 1873

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Nachfolger. 
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(1- 1825 zu Rom), Welcher namentlich der leidenschaftlichen literarischen 
Bekämpfung der Carstensschen Bestrebungen WiC überhaupt 591119? 
Schriftstellerei die jetzt zum Theil herostratische Berühmtheit ver- 
dankt, und bei anderen wie die Mehrzahl der obigen vorwiegend 
den (laraccisten huldigenden Malern länger zu verweilen, sind hier 
nur zwei Künstlererscheinungen besonders hervorzuheben, Welßlle ES 
zu einer bleibenden kunstgeschichtlichen Stellung gebracht haben; 
nemlich Angelica Kazefnzamz und Wilhelm Tischbciiz. 
Die erstereg-i) (1741 zu Chur im Canton Graubündten geboren) 
hatte eine elterliche Erziehung genossen, welche der eines Mengs 
entgegengesetzt war. Aus freier Wahl sich dem Berufe des Vaters 
widmend war sie darin durch dessen Liebe und aufopferndste 
Förderung laestärkt worden. Mit Copiren laeginnend hatte sie selbst 
schon den Vater in Frescoarbeiten unterstützt, ehe die Uebersied- 
lung nach Rom in ihrem 22. Lebensjahre dem Zweifel ein Ende 
machte, ob sie nicht ihrer wunderbar klangvollen Stimme wegen 
lieber die Musik als ihren Hauptberuf erwählen sollte. Hier traf sie 
mit Winckelmann und Mengs zusammen und begann nach den 
Grundsätzen dieser die Antike und die Cinquecentisten zu studiren. 
Um diese Studien zu vervollständigen, ging sie dann nach Bologna, 
um hier die Eklektiker, und nach Venedig, um die dortigen Meister 
bis Veronese kennen zu lernen. Clorreggio erschien ihr als Vorbild 
weniger ztisagenrl. In ihrem 25. Jahre konnte sie als fertige Künst- 
lerin dem Driingen einer sie bewundernden Engländerin folgen, um 
in London ihr Atelier zu gründen, wo ihr auch das erwählte Kunst- 
gebiet, das Porträt, von jeher der in England begehrteste Kunstzweig, 
wie ihre nicht eigentlich schöne, aber durch Anmuth bezaubernde 
Erscheinung, bald einen so grossen Namen verschaffte, dass selbst 
die königliche Familie sie empfing. Eine ungemein bittere Erfahrung 
(sie hatte sich insgeheim mit einem niedrigen Abenteurer, der SiCh 
als (traf Horn vorstellte und sich nachträglich als dessen betrügeri- 
schen, überdiess bereits verehelichten Kammerdiener erwies, vermählt) 
erweckte ihr zwar, nachdem die Ehe annullirt worden war, nur noch 
grüssere Theilnzthme, dürfte jedoch bei dem lange Jahre schwer 
gedrückten Gemiithe nicht ohne hemmenden Einfluss auf ihren künst- 
i) G, G. Rossi, Vita di 
WVeinhavt. Bregenz 1814. 
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Kauffm: 
lllll. 
Firenze 
1810. 
Üehers. 
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