es um so weniger Wunder nehmen, wenn sich auch seine Nachfolger
nicht an das lllischungsrecept ihres Meisters lliüllell und Zlllilßiäi
nach eigener Wahl unter den Cinqilecentisten ihre Muster erkoren.
Diess geschah sogar von jenen, welche mit ihm in unmittelbare Ver-
bindung getreten waren. Der ihm am nächsten stehende Künstler,
sein Schwager A. Illaron aus Wien (T 1808), nanlellilidl im Bildniss
geschätzt, classisch geschult genug, um die damals entdeckten Wand-
malereien der Villa Negroni gemeinschaftlich mit Mengs trefflich
zeichnen und IJlJlJllClTOII zu können, war schon mehr Caraccist und
vernachlässigte die Formgelaimg auf Kosten der malerischen Erschei-
nung. Das Gleiche gilt von N. Gmbal, der Geburt (Luneville) und
ersten Ausbildung nach ein Franzose (1- als Director in Stuttgart
1792), der sich gleichfaills mehr auf die üusserliche farbige EPSClIOlIIUDQ
seines Meisters beschränkte, ohne dessen raphaelitisehen Formensinn
auch nur zu ahnen; wie auch von dem tüchtigen III. Knaller aus
Steinach in Tirol ("t 180-1), der schon seit 1755 in Rom ähnlichen
Studien wie Mengs oblag und dann sich an die technische Behand-
lung desselben anschloss, während er der raphaelitischen Seite seines
Vorbildes gänzlich fremd blieb, wie seine zahlreichen Plafondfresken
in vielen Palästen lllailands, in manchen Kirchen Tirols, zu Ettal
in Bayern, zu München im Bürgerbetsaal, zu Neresheim u. s. w.
zeigen. Mengs" Schüler und Gehilfen, die Gebrüder Iyn. und Chr.
Unterbcrger aus Cavalese in Tirol (1- 1797 und 1798), erwiesen Sich
ebenso nicht befähigt, die Verbindung der Vorzüge der grossen
Meister, wie sie ihr Lehrer anstrebte, zu erfassen, und blieben bei
einem mehr manieristischen Studium eines llleisters, gleichwohl mit
bedeutendem Erfolge, indem namentlich Ignaz die Art des Correggio
sich derart aneignete, dass eine seiner Skizzen ü) beharrlich für einen
Correggio gehalten wurde, obwohl des Verfertigers Bruder den wahren
Urheber nannte, bis dieser selbst sein Werk eidlich vindicirte; wo-
gegen Clzristoph sich mehr dem Domenichino als seinem Vorbilde
anschloss.
In ähnlicher iileise erkor sich J. H. Fiissli aus Zürich, de?
einige Jahre vor. Mengs Tode nach Rom kam, den vorher vernach-
lässigten Michel Angele, der seiner dem Ausserordentlichen zuge-
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