legen, und dadurch, weil diese Dinge lehr- und lernbar sind, sein
Einfluss auf Zeitgenossen und Nachfolger gTOSS 011d nicht 011116 563'011-
Allein die geniale Schöpferkraft fehlte ihm ganz. YVas nicht schon
vor ihm gegeben war, das vermochte er aus sich nicht hervorzu-
bringen, und so gehörte er doch nur zu den reproductiven Talenten.
Er würde ein tüchtiger Manierist gewortlen sein, wenn ersich ledig-
lich einem grossen Vorbilde angeschlossen hätte; dadurch aber, dass
er sich das Beste aus den vorliegenden Kunstleisttmgen aus- und
zusammenlas, wurde er ein tüchtiger Eklektiker und Compilator. Es
fehlte ihm nicht an der Gabe, die besten Vorbilder zu erkennen, die
längst als obsolet nur noch einer 1119111" conventionellen Bewunderung
sich erfreut hatten, nicht. selten geradezu perhorrescirt wurden; auch ist
ihm die Einsicht nicht abzusprechen, welche ihn trieb, je nach Gegen-
stand das eine oder andere derselben vorwiegend zu betonen. Immer
aber schwebte er lediglich zwischen den grossen Mustern, welchen
er entnahm, was sich gerade für seine Zwecke eignete, ohne mehr
als den Kitt für die Composition seinem eigenen Genius und seiner
Einbildungskraft zu entnehmen. Weniger schaffend als machend,
Weniger erfindend als. benützend erscheint er daher nie vollkonnnen
wahr, nie fesselnd, nie originell und daher vielleicht mehr als eine
zusammenfassend abschliessentle wie als eine bahnbrechende Erschei-
nung. Sein Eklekticismus ist um ein Motiv reicher als das der
Caraccisteu, nemlich durch die entschiedene liliederaufnahme der
Antike, aber wie schon erwähnt wrorden ist, erschien ihm auch diese
nur als eine Slaecialität, welche er nach Belieben in den Vordergrund
treten lassen konnte, um sie dann wieder ganz bei Seite zu lassen.
Seine programnnniissige Verbindung der vier Qualitäten, der Antike,
des Raphael, Correggio und Titian traiy wie sie ja auch in "Wahr-
heit unmöglich ist, ihm selbst nur theilweise und hauptsächlich nach
der technisch iiusserlichen Seite gelungen. Zu einem fertigenein-
heitlichen Gepräge, wie die Bologneser, kam er daher niemals Oder
lediglich in technischer Hinsicht. Doch ist anzuerkennen, (lass er
dem altersschivachen italienisch-trauzösischen lilanierismtis, der sich
in traditioneller Forterbung von Meister auf Schüler völlig abge-
stumpft und abgenutzt hatte, ein Ende machte, indem er auf die
Nachahmung der Antike und Cinquecentisten hinwies statt auf die
der modernen Barockisten. Da er aber llißht das BElSDlCI geben
konnte, wie aus ciem Zurückgehen auf jene Vorbilder Neues ent-