weise im Bildnisse und blieb in den Bahnen der von ihm zu Paris
genossenen französischen Schule. Er wie sein Vorgänger wurde
jedoch weit überflügelt von J. Kupeteky (T 1740), 91119111 da" her-
vorragendsten Porträtisten seines Jahrhunderts, dessen Verdienste
man nur nicht bis zu denen eines Rubens, Van Dyk und Rßnlbfändt
zusammen hätte hinaufschrauben sollen. Charakterloser war sein
Nachfolger M. v. Meytcns, von holländischer Abstammung, aber in
Schweden geboren (1- 1770), ein Künstler, der nicht blos seine
Technik , sondern auch die Manier mehrfach wechselte und den
schwankenden Eklektikern, welche in dieser Zeit nicht selten waren,
beigezählt werden muss. Seine wie seines Vorgängers Schüler aber
wendeten sich, durch Studien in Rom begünstigt, später zumeist
jenem studirten Eklekticismus zu, als dessen Begründer wir A. R.
Mengs finden werden.
In der Plastik wucherte wie allenthalben der bernineske Styl,
wie vorab die Werke der Gebrüder Strudel, von welchen der eine
auch als Maler an der Spitze stand, oder die des durch eingehenderes
Naturstudium ungleich bedeutenderen G. R. Donner (T 1741), der
ebenfalls mit seinen beiden Brüdern arbeitete, zeigen. Sonst wurden
zumeist Italiener und zwar fast ausschliessend dccerativ an den
Bauten Carl VI. wie Maria Theresia's beschäftigt. Die Plastik hatte
auch Grund sich bescheidentlich der weit höher stehenden Archi-
tektur dieser Periode unterzuordnen. Denn der regen Baulust dieser
Periode, wie den nicht geringen Talenten der damaligen Baukünstler
verdankte die Kaiserstadt ihre bis zur Anlage des Rings eigenthüm-
liehe Physiognomie. Die drei Baukünstlcr J. B. Fischer von Erlach
(T 1724), D. Jllqrtinelli (T 1718) und L. v. Hildebrandt (1- 1739)
erhoben sich weit über das gewöhnliche Niveau der Nachahmer der
beiden italienischen Barockmeister Bernini und Borromini durch leb-
haften Sinn für Grossartigkeit und wirksame Benutzung der L0cali-
tiit. Die imposante Silhouette der schönen Carlskirche, das stattliche
Lichtensteinsche Gartenpalais in der Bossau, die 1101319 Großartig"
keit des Belvedere repräsentiren als die Hauptwerkß die drei Meister,
deren bauliche Thätigkeit dadurch noch geschlossener wirkte, dass
sie bei aller Originalität doch gleichartig dachten und dadurch Wien
einen harmonischen Palastcharakter verliehßfl- Leidfll" fänden dißSß
Männer keine ebenbürtigen Nachfolger, Welche den bilüllChen Auf"
Schwung auch noch während der Resierunssepoßhe lllaria Thereslals