kennen sind, stehen unter dem Einflüsse französischer Schule und
Vorbilder. In der Bildhauerei zeigt sich dasselbe Verhältniss von
verschiedener Inclination je nach der Nationalität des heimatlichen
Cantons. So ist der 'l'essiner Curoni, in Florenz lebend, ganz
Italiener, während die schon erwähnten B. Dorcr und F. Sclzlöth
wie von deutscher Zunge, so auch nach Schule und Atlffassung
deutsch sind.
Spanien zeigt, obwohl dessen begreiflicheriveise nicht sehr
zahlreiche Künstler zumeist der Pariser Akademie entstammen, doch
einiges Anlehnen an ihre einheimischen Meister. Selbst in der Stoff-
wahl ist die Nachwirkung eines Ribera und Murillo, z. B. bei B.
lllerctzzltr- oder M. Düillilllfjü-Z nicht zu verkennen. Einen namhafteren
Aufschwung, wenn ein solcher überhaupt durch die allgemeine Lage
des Landes und der Bewohner möglich wäre, würden indess die
nun schon mehre Jahre sich hinschleppenden traurigen Schicksale
der Halbinsel erdrücken.
Im Gegensatz zu den besprochenen zwei entweder von deutscher
oder von französischer Kunst-abhängigen Ländergruppen erscheinen
Holland und England selbstständig. Mit wenig lärmendem Erfolge
Holland, dem die eigene Tradition wie der reiche Schatz von Hei-
sterwerken der Vorfahren, der sich in Gallerien und Privatbesitz
noch in Holland befindet, Mittel genug an die Hand gab, um der
technischen Tendenz der Gegenwart im Anschlüsse an dieselben
genügend huldigen zu können. Der Anlauf war wohl in vielen
Dingen dem in Belgien genommenen ähnlich, nur dass der phleg-
matisehe und pedantische Holländer sich nicht entschliessen konnte,
über den Bann seiner Vorbilder hinauszugehen, welcher Entschluss
dem belgischen Kunstaufschwung seine epochemachende Bedeutung
verschaffte. Alle Geschicklichkeit bringt aber die modernen nieder-
ländischen Meister nicht über den Epigonencharakter hinaus, von
Originalität tindet sich kaum eine Spur.
WVenn diess einem Ahne: Tadema, in seiner aus der Leys'schen
Schule mitgebrachten archäologisch -ethnographischen Tendenz dem
Gegenstands nach auch gelang, so gemahnt doch die peinliche Treue,
die keineswegs in der Art seines Meisters lag, und der Fleiss der
Ausführung seiner kleineren Werke unbedingt an die
der Vergangenheit, wie auch in deren Golorit, Lichtführung u, S, w,
die Anklänge unverkennbar sind. Nur in lebensgrossen Figuren