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Ich.
VIII.
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Di
Kunst
der
Gegenwart
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wigen
sind C. u. Manciizi, A.I1'0rneis, F.11Iosso, V. Sculu u. A. lJGHIGPRGHS-
werth, manchmal in ausgesprochenen] Anschluss an den französischen
Paysage intime, nicht selten aber energischer in Licht- und Farben-
contrasten. An französische Vorbilder (Troyon) gemahnen auch die
mit Thieren stark staffirten Landschaften, wie von (7. Piffczrzz und
F. Rossavzo, der letztere nicht ohne eigenes Verdienst und in zeich-
nerischer wie coloristischer Hinsicht gleich hervorragend. Ueber
Geschicklichkeit der äusseren Wiedergabe gehen freilich auch diese
Werke so wenig hinaus, wie die überwiegende Mehrzahl der italie-
nischen Leistungen in allen anderen Gebieten, und wenn auch
Manches den Beschauer überrascht, zuweilen auch mit den sittlich
bedenklichen Mitteln, mit Welchen ein Morelli, Cattaneo und Fontana
hervorgetreten, oder durch übertriebenen Realismus länger fesselt,
SO berührt doch selten etwas das Gemüth des Beschauers in dem
Cärade, dass es zu dem seelischen Rapport zwischen dem Geber und
Empfänger käme, welchen wahre Kunstwerke hervorrufen.
Die Schweiz theilt nur in den südlichen und südwestlichen
Cantonen mit Italien das Abhängigkeitsverhältniss von Frankreich.
Soweit die deutsche Zunge reicht, ist auch die Kunst deutsch, und
mehrere bedeutende Schweizer Künstler, wie Vautier, Steffan, Böck-
lin und Füssli mussten sogar schon in der Schilderung unserer
Vaterländischen Kunst eine Stelle finden, weil sie auch auf deutschem
Boden ihre Wirksamkeit entfaltet haben. Ist dies auch bei dem
anziehenden E. Stitckelberg, dessen classische Idyllen zu den besten
der Schweizer Kunst gehören, oder bei Rad. Koller, dessen Thier-
stücke neben die hervorragendsten französischen wie deutschen
Thierstücke gestellt werden dürfen, ja durch Frische und Unmittel-
barkeit der Naturschilderungen sogar die meisten übertreffen, nicht
der Fall, so ist doch auch bei ihnen trotz französischer Einflüsse
deutsche Auffassung im Ganzen nicht zu verkennen. Sonst ist
allerdings das Beste, was gewiss nicht im Gebiet der trockenen
Schweizer Historien- oder historischen Genremalerei eines A. Weck-
esselr- oder A. Avzker zu suchen ist, ebenso entschieden französisch,
als die Namen der zum Theil sogar in Paris lebenden Urheber,
worunter der iVaadtländer G. Gleyre vielleicht des bedeutendsten
Rufes geniesst. Auch die meist mit Vieh staffirten Landschaften
von A. de llleuron, A. Pottcr, G. Castan, A. H. Berfhoucl u. A., bei
Welchen indess immer noch die Nachwirkungen A. Chlaznrfs zu er-