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anmuthet, wie den Guthörenden das Geschrei eines solchen, welcher
den Verkehr mit einem Tauben gewöhnt ist. So der sonst tüchtig
Charakterisirende W. Perofy" u. a., während A. Ifizzoreii, A. CViczi-Zct-
moff, W. illakotvsky, C. Huhn in ihrem feinen Genre die italienischen
und deutschen Studien nicht verkennen lassen. In der Landschaft
ist der Blick gleichfalls vorwiegend der Küste zugewandt, und das
Seestück durch A. Bogoljubojf und E. Dücker nach russischen Mo-
tiven vertreten, während J. Aiurasozrsligy seine Stoffe den unteritalie-
nischen Meeren entlehnt. In der Plastik gehören die besseren
Talente dem äussersten Realismus an, wie T11. Kamensky, dessen
serster Schritte schon in mehreren Ausstellungen sich grosser Be-
liebtheit erfreute, N. Laveretzky, ebenfalls vorwiegend im Kindergenre
bethätigt, M. Tschislzof, dessen vorzügliche Marmorgruppe sBlinde-
kuhc zu den besseren Salonleistungen der Neuzeit gehört, und
E. Lcwzaitcty, im Thiergenre nicht ohne Verdienst.
Wenden wir uns nun nach der Osthälfte Europa's, so werden
wir in den Ländern romanischer Zunge den Einfluss Frankreichs
nicht blos überwiegend, sondern nahezu alleinherrschend finden.
Vorab in Italien. Von der Plastik der Apenninenhalbinsel musste
schon früher gesprochen werden, als die modernste Bildnerei Deutsch-
lands in ihrem Gegensatze zur italienischen und französischen in
Betrachtung gezogen wurde. Im Gebiete der Malerei befremdet
es, den monumentalen Sinn der Vorfahren, von welchem bekanntlich
die ganze civilisirte Welt bis zum Ende des vorigen Jahrhunderts
gezehrt, so ganz verloren zu sehen. Denn die Historienmalerei ist
entweder bei trockenem akademischem Treiben stehen geblieben oder
hat sich auf Cultivirung von realistischen oder coloristischen Effekten
geworfen; die entsprechende Durchbildung einer gesunden Mitte
zwischen idealer Auffassung und Verwerthung der neueren technischen
Mittel innerhalb derselben dürfte man vergebens suchen. Nur dann,
wenn die Künstler darnach streben, einigermassen die Auffassung
Paolo Veronese's zu streifen, gelingt es, den Klippen der Lang-
weiligkeit einerseits und der Effekthascherei anderseits zu entgehen,
wie diess Fr. Hayez, ELPagliano, R. Gianettz, A. Zona und St. Ussi
belegen. Wenn dagegen die Zeitgeschichte im monumentalen Maass-
Stabe zu illustriren ist, schlägt der Realismus entweder in puppen-
hafter Steifheit der Ceremonienbilder oder in der der Nation eigenen
übertriebenen Mimik und Bewegung über alle Stränge. In ersterer