haben, ohne sich an die Münchener Schultradition zu halten, ihren
selbständigen Weg gesucht, der auf n1ehr innere als akademische
Bedeutung abzielte und ihre Kunstmittel in originalerer Weise ent-
faltet. Casp. Zumbusclz zunächst, geb. zu Hergebrock in Westphalen
1830, vorher mehr in kleineren Arbeiten für Grabdenkmäler und im
Porträt, das er mit hervorragender Feinfühligkeit zu behandeln wusste,
bethätigt, hat in der That seinen Sieg in der Concurrenz um das
Denkmal König Maximilian II. zu München durch die freilich lang-
wierige Ausführung als völlig berechtigt bewährt, wie das seit einigen
Wochen die bayerische Hauptstadt zierende Monument selbst schon
in der ungünstigen Räumlichkeit seiner Ausstellung zu Wien gezeigt
hat. Die Königsgestalt giebt wieder, was der Widnmannsche König
Ludwig I. vermissen liess, den Gefeierten als König und als Men-
schen in seinen öffentlichen wie privaten Eigenschaften, kurz nach
seinem Wesen, so wie es Rauch in Maximilian I. gelungen War.
Ausdruck, Haltung und Geberde sind von der vornehmen und doch
liebenswürdig herablassenden Eleganz, wie sie dem König eigen War,
nur in der dem Monumentalwerke nothwendigen Weise ins Ideale
gesteigert. Auch die den Sockel zierenden Gestalten, deren Einzel-
verdienst vielleicht geringer, zeichnen sich durch ihr Ensemble und
die Rücksicht auf die Gesamintentivicklung des prachtvollen Piede-
stals in gelungenster decorativer Anordnung aus. Nicht minder darf
Zumbusclfs Rumfordstandbild in München zu den besten Werken
der statuenreichen Hauptstadt gezählt werden. Coma Knall, geb.
1829 zu Bergzabern, hatte einen mehr romantischen Anlauf genom-
men. Doch mehr gegenständlich durch die Wahl von Stoffen aus
der mittelalterlich deutschen Dichtung, indem er in der Form so
wenig der Fülle classischer Schönheit entrathen wollte wie Meister
Schwind, mit welchem er manche Verwandtschaft zeigt. Die beiden
Statuen am alten Rathhause zu München hatten ihn nicht über seine
Erstlingsarbeit, den Tanhäuserschild, hinausgebracht, als er den Auf-
trag zum wFischbrunnena in München erhielt. Das alte Volksfest
des sog. Metzgersprunges gab dazu das Motiv und in schlichter sinniger
Ausführung, wenn auch nicht in der vollen von dem Gegenstand
geforderten Lebendigkeit, erscheint die beliebte etwas derbe Kurzweil
wiedergegeben. Durch die reale Auffassung geht ein feiner Hauch
von romantischer Idealität, wie denn auch der Formensinn des
Künstlers da am meisten zu bewundern ist, wo die bizarre Tracht