quickend weil ohne den Beigeschmack a la Greuze, aber auch von
einer in Deutschland nicht erreichten Delicatesse und Vollendungz
Häufig wird auch Thierdarstellung mit dem Kindergenre in Verbin-
dung gebracht, wobei dann gelegentlich der in der Thierdarstellung
immer auftretende Realismus auch zu den Kindergestalten hindurcl1-
dringt. Als das Haupt dieser Realisten ist der Genuese Gi7iil. Jlonte-
werde zu nennen, welcher ausser seinen reinen Kindergruppen in
seinem vJenner den ersten Impfversuch machende in drastischer und
momentaner Wahrheit vielleicht am weitesten von allen europäischen
Bildhauern gegangen ist. An ihn reihen sich die Mailänder Pasch.
rldiglioretti, Ghil Buzzi und L. Pagani und in weiterem Stoifgebiet
P. Calvi aus Mailand und S. Gi-ita aus Florenz, der Römer Eng.
Castellczni, der Neapolitaner Em. Frrmcesclzi u. a. Alle aber überragt
der talentvolle Gius. Duprä in Florenz, dessen Energie, wie sie z. B.
seine Pieta erkennen lässt, vielfach an Micheangelo gemahnt.
Trotz solcher realistischer Versuche ist doch das Porträt in
Italien durchgängig schwach, so dass nur wenige Ausnahmen wie
etwa einzelne Arbeiten von Boggio, Vela und JIai-cello namhaft zu
machen wären. Dagegen ist das Thierstück wahrhaft wunderbar
cultivirt worden, namentlich als Folie technischer Meisterschaft, wobei
fast unglaubliche Schwierigkeiten der Meisselarbeit überwunden er-
scheinen. Die Mailänder Eizr. Braga, Alex. Crmti und Airaghi wie
der Römer G. Lombardi haben auch in den Augen vieler mit ihren
dem Thierbilde angehörigen technischen Bravourstücken geradezu
die Palme unter ihren Kunstgenossen geerntet, und zwar in Anbe-
tracht dessen, dass die Virtuosität der Mache im Ganzen und Grossen
Hauptverdienst der italienischen Bildhauer, nicht ohne Grund.
Wesentlich anders ist der Charakter der modernsten Plastik in
Frankreich. Setzen die Italiener ihre Kunst in die Ausführung in
Marmor, so bleibt sie in Frankreich beim Modell und zwar in ziem-
lich skizzenhafter WVeise stehen; bevorzugen jene den Marmor, so
erscheint bei den Franzosen die Bronze im Uebergewicht; klammern
sich die Italiener an ihre classicistische Tradition, so huldigt das
gallische Modellirholz nicht minder der Realität als der französische
Pinsel. Fehlt es daher den Italienern an individuellem Leben, so
fehlt es den Franzosen an plastischem Styl, und folgerichtig jenen
an charakterischem Ausdruck wie diesen an Beherrschung desselben
vor karrikirenden Excessen. Auch ist der Gegensatz der subtilen