ausser dem Classicisten Aug. Brovneis ebenfalls im Landschaftsbilde
einen IKTIIECZFIICII, Müller und Ed. Stiege! zu nennen hat.
Ein lebhafterer Kunstbetriel) ist übrigens in kleineren Städten
jetzt vielleicht noch weniger möglich als zuvor. Der Künstler ver-
mag zwar, nachdem er seine Schule durchlaufen, für sich seine
landschaftlichen oder Modellstudien für Genre und Historie zu machen,
aber die Entwicklung und der Fortschritt der Technik verlangen
ein beständiges Sehen der Productionen der Genossen, und die Schule
allein ist jetzt weit weniger hiefür genügend als in der vorausgängigen
Periode. Ueberdiess sind auch mit der Veränderung der Nachfrage
die kleineren Städte allein schon und abgesehen von anderen Neben-
gründen wie der Beschränkung der Porträtmalerei durch die Pl1ot0-
graphie zu grössereln Kunstbetrieb untauglich geworden. Namentlich
jene, welche abseits vom grossen Verkehr liegend dem auswärtigen
und man darf sagen internationalen Markte sich entziehen, wie diess
z. B. in Königsberg der Fall ist. Es ist demnach auch keine Frage,
dass die Akademie zu Düsseldorf dem Niedergange geweiht ist, und
dass mit dem Ausscheiden der noch dort wirkenden Meister, eines
Bendemann, Deger, Knaus, Achenbach u. s. w. trotz der Bemühungen
der Staatsregierung die Ebbe unverkennbar sein wird. Immerhin
aber bleibt es noch ein Glück, dass die eigenthümliche politische
Gestaltung der Länder deutscher Zunge vor einer so aussaugenden
Clentralisation, wie sie in Frankreich auftritt, bewvahrt, und dass der
Norden in Berlin, der Osten in Wien, der Süden in München und
der Westen in Gar]sruhe-Stuttgart-Frankftirt die eigenen blühenden
Mittelpunkte noch haben und wohl auch behalten werden. Es ist
diess ein Glück für die Kunst, welche durch die verschiedenen Ein-
flüsse des landschaftlichen wie Volksgepräges ihre locale Eigenart
und Mannigfaltigkeit nicht nur bewahren, sondern sogar erweitern
wird, und ein Glück für die Nation, welche des unzweifelhaften
Segens des Kunstbetriebs in weit grösserer Ausdehnung theilhaftig
wird, als diess bei vollkommener Centralisation desselben in unserem
an künstlerischem Sinne dem französischen Nachbarlande nicht in
jeder Richtung gleichen Vaterlande der Fall sein könnte.