Volltext: Geschichte der neueren deutschen Kunst vom Ende des vorigen Jahrhunderts bis zur Wiener Ausstellung 1873

gethan zu haben, welchem die folgende Thätigkeit, die ihn einer 
etwas verblasenen Manier huldigend zeigt, nicht ganz entsprach. 
Sonst dürfte noch Bob. Fleck, geb. zu Stuttgart 1831, als Porträtist 
und Landschafter thätig, genannt werden, dazu die Bildnissmaler 
Fr. Erhardt und G. Fischer. 
In der Landschaft ist noch immer der alte Stylist H. Irlzmk, 
geb. zu Herford 1809, welcher als Genosse Poseis in Düsseldorf ge- 
bildet nach längerem Aufenthalte in Frankfurt nach Stuttgart kam, 
der hervorragendste Meister. Durch poetische Auffassung rühmens- 
werth, und in athmosphärischen Effekten glücklich erscheint nament- 
lich im Aquarell F. X. v. Riediniiller, technisch geschickt G. Cbnze 
von etwas fabrikmäissiger Tüchtigkeit dagegen der Holländer F. P. 
Peters, besonders auf Beleuchtungseffekte ausgehend, während seiner 
gut geschulten Tochter Anna Peters, einer  wahllos realistischen 
Blumenmalerin, etwas mehr Styl zu Wünschen wäre. 
In Dre sden hielt die Bendemann-Schnorfsche Schule, (IIGYGII 
früher eingehend gedacht worden ist, bis auf die neueste Zeit vor 
und behauptete, während in Weimar der belgische Import das ent- 
schiedenste Uebergewicht gewann, in der Historienmalerei fast aus- 
schliessend das Feld. Wie München war daher auch die Elbestadt 
(vgl. S. 458 fg.) ein Hort der ideal-monumentalen Kunst. an deren 
Erhaltung der lebhafte Betrieb der Plastik in der nicht zu unter- 
schatzenden Wechselwirkung der Künste keinen geringen Antheil zu 
haben scheint. Es blieben sonach für Coloristik und Realismus mit 
wenigen Ausnahmen wie von dem gründlichen und sorgfältigen 
lslciu. Hojfrnzuvmz aus Darmstadt nur die kleineren Fächer übrig, und 
selbst für Porträt, in welchem P. Ifiessliizg hervorragt, oder für 
Genre, das unter den Neueren vielleicht in W. iS'cIi-ustei' und H. Jnncker 
seine namhaftesten Vertreter hat, hat sich kein kräftiger Nachwuchs 
gefunden. Dafür ist die Landschaft genügend cultivirt worden und 
zwar, wenn man von Eivr. Oelime absieht, welcher sie in Schwind- 
scher Art romantisirt, in durchweg modern realistischer oder stim- 
mungsvoller Weise. So liefert G. Krilger meisterhafte Stimmungs- 
bilder aus sumpfigem Waldesinnern, während Aug. Reinhardt, 
T. Cflallltlilt und W. Rau italienische Motive bevorzugen, und A. Her- 
ircnlnlrg seine Stoffe dem Orient entlehnt. bCDalzl vertritt mit Jagd- 
stücken das Thierbild, _-llmu Sclzindlcr mit Blumen das Stillleben. 
Hamburg endlich hat in jedem Kunstfache einen bedeutenden
	        
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