Volkskalender, nachdem er durch sLutheFs Trauung mit Katharina
von Boraa sich als einen bedeutenden Vertreter der belgischen Rich-
tung bewahrt hatte, vor Wenigen Jahren Weimar verlassen, um
nach Dresden überzusiedeln. Indess gelang es der Musenstadt in
dem schon gerühmten Düsseldorfer A. Baur eine hoffentlich aus-
dauerndere Kraft zu gewinnen, Welche den Glanz der jungen Kunst-
schule", die seit zwei Jahrzehnten über eine so ansehnliche Reihe von
Historienmalern zu gebieten hatte, behaupten wird.
Im Bildniss ist die Gräfin von York, geborne Gräfin Kalkreuth,
zu nennen, welche auch im Historienbilde religiösen Gegenstandes
Erfreuliches im Sinne der Schule geleistet hat. Auch im Gebiet
des Genre hat Weimar eine ansehnliche Vertretung aufzuweisen.
Obenan stand J. W. Cbrtles; geb. 1824 zu Lübeck, 1- 1869, ebenso
der Landschaft wie dem Genre angehörig. Er hatte seine Studien
zunächst als Landschafter bei Lessing und Gude in Düsseldorf ge-
macht und sich der Darstellung der nordischen Natur zugewandt,
wobei er die Staffage so sehr betonte, dass sich der Uebergang zum
(äenre von selbst ergab. 1859 nach Weimar übergesiedelt, bildete
er dort eine Art von nordischem Gegensatz gegen Preller, welchen
er jedoch an coloristischer Bedeutung entschieden übertraf. Sein
Hauptwerk, adie wilde Jagdat), wobei die mächtigen Gespenster in
der Gestalt von Wolkengebilden einherjagen, zeigt die ihm eigene
Gabe, Landschaft und figürliche Darstellung mit einander zu ver-
schmelzen, in der augenfalligsten Weise. Eine ähnliche Verbindung
von Landschaft und Genre strebt C. Rettich an, doch nicht mit
gleicher Macht der Empfindung wie des Vortrags. Günther und
(f. G1css01(' bewegen sich mehr auf idyllischem Boden, wohl nicht
olme Zusammenhang mit der Rambergschen Richtung, auf welche
des ersteren wHochzeitzug in Thüringem und des letzteren sKirch-
gängerina hinzuweisen scheint. C. Schlösser aus Darmstadt dagegen,
welcher seine Schule bei Jac. Becker in Frankfurt gemacht, hatte
dann seine weitere Ausbildung im Couturdschen Atelier gesucht,
um jedoch nach seiner Rückkehr die Ueberzeugung zu gewinnen,
dass der Tausch nicht von Vortheil sei. Wenigstens scheint diese Be-
kehrung aus dem Vergleich seiner pariser Arbeiten mit seinen neuesten,
wie das xReligionsgespl-äiche', sPiath in Nothe, letztere beggndgrs
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