Baden, 1- 1870, eine entschieden realistische Richtung. Erst Schüler
des alten Pferdemalers Rud. Kuntz, hatte er schon mit seinem
ersten Bilde sDamas stürzt sich 1795 bei Quiberon mit seinem
Pferde in's Meere (1832 gemalt) seine Neigung zum kühn und phan-
tastisch wild Bewegten zu erkennen gegeben, Welches er auch in
der nun bezogenen Münchener Schule unter Ph. Foltz nicht abzu-
streifen vermochte, wenn auch wPiccolominfs Tüdc (1835) und
sPappenheims Tode (1837?) mehr die strengere und ideale Com-
position der Münchener Historienmalerei verspüren lassen. 1837 in
Horace Vernet's Schule übertretend, entschlug er sich wieder der
Münchener Fessel und eignete sich jene breite monumentale Ent-
schiedenheit an, die in der grossen Leinwand wZerstörung Heidel-
bergs durch Melacwßt) wesentlich dazu beitrug, den französischen
Realismus in das deutsche Historienbild zu verpflanzen. Von seinen
zahlreichen übrigen Werken zeigen vdie Schlacht bei Rossbachr)
(1866), wBlücher, den Weg nach Paris antretendc, eher ein Sinken
des Meisters, dessen bewegtes Leben und eigenthümliche Anlage die
Schulbildung im eigentlichen Sinne ausschloss.
Bestechenderi wirkte die effektvolle und glänzende Coloristik
F. Kellefs, erst Lessings und dann des Carlsruhe wieder untreu
gewordenen Canon Schüler, welcher im Gegensatz gegen den Eklek-
ticismus seiner Lehrer oder den etwas grautönigen Realismus eines
F. Dietz der Brillanz der Farbe Geltung zu verschaffen suchte.
Freilich ist nicht zu leugnen, dass sein wTOd Philipp 11.4 , welcher
auf der Pariser Ausstellung Beifall gefunden, durch sein neronisches
Fest, welches in allzu üppiger Coloristik prangte, nicht erreicht wor-
den ist und als Uebertreibung und somit als Abweg bezeichnet
werden muss, der dem begabten Künstler gefährlich werden könnte.
Von Aut. v. Werner, jetzt in Berlin, ist schon früher gesprochen
worden.
Im Porträtfache hat Baden, die Heimat eines der grössten Por-
trätmaler unseres Jahrhunderts, des gallisirten F. X. Winterhalter,
gegenwärtig ausser den gelegentlich auch in diesem Gebiete bethä-
tigten Historienmalern keinen namhaften Vertreter. Mehr im Felde
Das erstere in der Carlsruher
Stadtgallerie.
In der Kunsthalle zu Carlsruhe.
Kunsthalle;
das
zweite
in
der
Mainzer