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IY. Buc-
Malerei
Oesterreich u. a. d.
kleineren
Kunststi
itten.
landschaften zu halten, Während J. Selläny in seinen australischen
und Oceanienbildern die Rolle des Berliner Hildebrandt zu spielen
versuchte. Mit der llilarine befassten sich A. Perlro und der unter
Pil0ty's Schule zu München genannte (I. Bolanachi. Von den üb-
rigen meist mit der Gebirgslandschaft beschäftigten Künstlern sind
zu nennen: J. Bayer, J. Brumier, A. Ditscheiner, 111. F ritsch, J. Hol-
zer, L. Munsclzi, Louise r. Paivnentier, B. Russ jun. und C. igrlnrß-
ninger. Von den österreichischen Kronländern sind unter den Land-
schaftern zu nennen die Familie Piepeulmgeu und A. Kirnig in Prag,
der Pole V. Broclwki, namentlich aber eine Reihe von tüchtigen
Ungarn, wie G. Keleti, A. Bmdsltvg], und der Palästinamaler A. Li-
geti, unter Welchen V. lileszöly durch seinen feinen kühlen Ton und
L. Pdll als Intimist hervorragen.
In der Epoche des Idealstyls war das Schwergewicht der Ent-
wicklung und T hätigkeit Deutschlands im Gebiete der Malerei ent-
schieden auf München und Düsseldorf gelogen. Wir sahen die Aka-
demie zu Berlin an den beiden Krücken der schulmeisterlich-lahmen
WahPschen Richtung und des "prosaischen Schadmvianismus, welcher
seit Rauch's Auftreten auf die Malerei grösseren Einfluss ausübte
als auf das eigene Gebiet der Plastik, sich mühselig schleppen und
seine besten Kräfte von der rheinischen Akademie erwerben. Die
alte Dresdener Schule hatte fast gänzlich geruht, bis sie Bendemann
zur Filiale von Düsseldorf machte, und die Wiener Akademie, gleich-
wohl die YViege der romantischen Erhebung, hielt, nachdem sie das
eigene ihr missrathen erscheinende Kind ausgestossen, bis in die
letzte Zeit der schwere Bann des Zopfs darnieder, bis Führich we-
nigstens nach einer Seite hin sie zur Theilnahme an der deutschen
Kunsterhebung zwang, und Rahl, welcher übrigens der Körperschaft,
nur kurze Zeit angehörte, zur umfassenderen Aufraffung wenigstens
den Anstoss gab.
Seit den fünfziger Jahren hatte sich die Sachlage cinigermassen
geändert. In demselben Maasse, in welchem Düsseldorf als Akademie
zurückging, hatte der nun alle Kräfte concentrirende Erbe, Berlin,
gewonnen, welche riesig wachsende Stadt überhaupt in den letzten
Jahrzehnten unter den Hauptstädten Europefs die verhältnissniässig
grösste Erhebung gewonnen. Nicht minder erfreulich fanden Wir
den Aufschwung Wiens, der übrigens noch mehr als im Gebiete