Genre-
mrl
Landschaftsl
alerei
Oesterz
reich.
657
und hierin, wie in den Domherrn im Chor a") Stupendes geleistet
hat. In Aquarell und Zeichnung behandelt das Genrebild noch
E, Göbl; sonst sind in diesem Fache S. Drex, A. Ebert, J. Fux,
B. Hausleitlzzeer, jVurie Parmlentier, G. Riedel, F. Russ und Fr. Schaons
zu nennen.
Die Nebenlande haben auch hierin tüchtige Künstler hervorge-
bracht. Sieht man von den Italien wieder zurückgegebenen Mai-
liindern Induno ab, so hat Prag einen G. Jlcmes und V. Barlvitizrs,
Krakau den Aquarellisten J. Kossak, Ungarn aber ausser dem schon
für das Porträt genannten L. Horozcitz, den trefflichen und empfin-
dungsvollen B. Szäkely und den energischen, wenn auch in seinem
grauschwarzen Tone düsteren Realisten M. ltlzmkciczy aufzuweisen,
welche letzteren zu den bedeutendsten Künstlern des Kaiserstaates
zu zählen sind.
Hinsichtlich der Landschaftsmalerei Wiens ist des Auf-
schwungs, welchen die den classischen Idealstyl verdrängende Ge-
birgslandschaft durch A. Hausch und C. Halaizzska genommen, be-
reits früher (S. 507) gedacht worden. Es suchte zwar neben dem
schon (S. 500) hervorgehobenen J. Hoffmann und dem gleichfalls zu
PtahPs Schule zu zählenden H. Otto, welche die classisch ideale
Landschaft cultivirtentt), noch der Niederländer Remi um Haanen,
geboren 1812, den reinen Realismus durch seine duftige idyllische
Landschaftspoesie oder A. Obermüllneo- durch die von Alb. Zimmer-
mann importirte Stylisirung zurückzudrängcn; doch konnten die
Principien der Gegenwart auch in diesem Gebiete so wenig ferne
gehalten werden, wie im Genre. Strebt aber der treffliche A. Hla-
merk in sorgfältigster Durchführung von Rinde und Blatt in seinen
Baumlantlschaften der Natur möglichst nahe zu kommen, so huldigen
andere, wie Ed. v. Liclztenfels den Grundsätzen der Intimisten manch-
mal bis zu gänzlicher Formlosigkeit des Details, wenn auch wenig-
stens der Genannte stets anerkennungswerthe Genialität verräth.
Eine tüchtige Mitte wissen H. Ribarz in seinen buntkräftigen und
sonnigen venetianischen Ansichten, und A. Schäfer in seinen Wald-
In der Berliner Nationalgallerie.
M) Dem letzteren-Sinn die Gemälde des Kursalons zu Wien zuzuschreiben,
nicht dem ersteren, wxe e1ne Verwechselung in der die Cyklen HQfTmann-S van
zeichnenden Note S. 501 angiebt.
Reber, Kunstgeschichte. 42