Stuttgart zurückgekehrt und dort mit Ilöiberlzia die schwäbische Kunst
im Sinne ihres beiderseitigen Meisters inspirirend. Ant. Seitz dagegen
setzt die Schönheit in technische Vollendung und erreicht auch bei
sorgfältigster Durchbildung eine zierliche Feinheit, die ihn zu dem
Münchener Meissonier gemacht hat. Den Preis von allen verdient
jedoch der Tyroler F. Defregger, einer der hervorragendsten Schüler
Piloty's, welcher seine technische Meisterschaft dem Gegenstande ganz
unterzuordnen, diesen aber, meist harmlos gemüthlich, in einer
Wahrheit und Concentration und mit einer Feinheit der Empfindung
wiederzugeben wciss, wie keiner seiner jüngeren Zeitgenossen in
diesem Fache. Der wRingkampt' in der wBall auf der Ahne,
adie beiden Brüdem und neuestens wdie Zuhörerinnen des Cither-
spielerse und ßder Besuchs sind als Meisterwerke ersten Ranges zu
bezeichnen. Sie zeigen alle jenes Maasshalten der wahren Kunst,
welches allen Dingen den Grad von Vollendung gibt, den sie in ihrer
Stellung zum Gewollten verdienen, so dass der Inhalt und nament-
lich der sinnige Ausdruck wonniger Empfindung das Ganze laeherrscht.
Wohlwollen, antheilvolles Eingehen auf ein ungesuchtes Vergnügen,
befriedigtes Lauschen bei einer scherzhaften Erzählung oder bei länd-
licher Musik und überhaupt jener seelische Rapport aller Betheiligten,
welcher keine Gestalt als bezuglose Fülltigur, aber auch keine im
ungehörigen und selbstgefälligen Uebergewichte erscheinen lässt. Ihm
zunächst stehen Ed. Kurzbawzier, H. Kauffiizanan , rlIatle. Schmidt,
A. Gabl, während L. v. Hdrtnzcann, B. E1912, TV. Rögge, F. Schle-
siwger mehr der Richtung R. Seb. (1- 1875) sich an-
zureihen scheinen. Einer sarkastisch-humoristischen Tendenz huldigt
unter den hervorragenderen Meistern nur E'. Griitzner, welcher,
nachdem er sich durch Falstatf- und Bühnenscenen bemerklich
gemacht, nun vorzugsweise in der Persiflage des Klosterlebens sich
gefällt, anderseits aber auch, gleichsam aus sich heraustretend Pla-
fondmalerei im rosigen Colorit eines Gabanel geliefert hat. Dem
reinen Realismus huldigen 11'. Hirth, C. Haider, E. Harburger und
sonst vorzugsweise die zahlreichen Schüler Piloty's polnischer und
ungarischer Nation. Eine Reihe von anderen im Gebiete des Genre
sich bethätigenden Talenten kann hier nur mehr dem Namen nach
aufgezählt werden, wie H. Bethke, H. Brunner, G. Canton, G. Delui,
A. Deibl, A. Ilberle, J. Flüggcn, J. Gaisser, E. Hanfstöizzgel, C. Hapjacl,
Th. Her, S. flirsclifclrler, L. Hofmamt, E. Heine], M. Kaltenwiosrr,